Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

Beantwortet
Autor Markus Wölfl am 22. September 2010
26777 Leser · 54 Stimmen (-11 / +43)

Finanzen: Kosten, Nutzen, Bedarf

Kosten/Nutzen der NBS Wendlingen/Ulm

Bitte beantworten Sie mir folgende Fragen:
Wann wird die Kosten/Nutzen-Analyse für das Neubauprojekt Wendlingen/Ulm veröffentlicht?
Stimmt es, daß der Quotient derzeit unter 1,0 gesunken ist und damit das Projekt gestoppt werden muss?
Sind in dieser Analyse derzeit nicht existierende "leichte Güterzüge" enthalten?
Warum entsprechen die derzeit zugegebenen Kosten (2,9 Mrd. EUR) nur 1/4 der entsprechenden Kosten der bereits abgerechneten Kosten der NBS Nürnberg/Ingolstadt?

+32

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Antwort
von Dr. Volker Kefer am 21. Oktober 2010
Dr. Volker Kefer

Sehr geehrter Herr Wölfl,

die Bahn hat die Wirtschaftlichkeit der Trasse Wendlingen-Ulm erst im Juli 2010 positiv bewertet. Die Investitionen in die Neubaustrecke sind eine Investition in den Mobilitätsträger der Zukunft, der die schnelle Erreichbarkeit und Anbindung des Wirtschaftsraums Baden-Württemberg sicherstellt.

Der Bund führt derzeit für alle Bedarfsplanvorhaben eine Kosten- Nutzen-Untersuchung durch, auch für die Neubaustrecke Stuttgart - Ulm - Augsburg. Die Ergebnisse dieser Untersuchung liegen dem Land und der Deutsche Bahn AG noch nicht vor. Der Bund hat jedoch bestätigt, dass die Neubaustrecke auch nach der Kostensteigerung auf 2,89 Mrd. Euro positiv bewertet wird.

Die Prognosen des Bundesverkehrsministeriums sehen 40 Schnellgüterzüge pro Tag auf der Neubaustrecke vor. Die DB Netz AG sieht in der Zukunft eine realistische Nachfrage für diesen Wert. Die Steigung der Neubaustrecke entspricht im Übrigen der Interoperabilitäts-Richtlinie für den europäischen Schienenverkehr.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Volker Kefer - Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB