Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

Beantwortet
Autor E. Peter am 24. September 2010
25381 Leser · 86 Stimmen (-27 / +59)

Durchgangsbahnhof: Kapazität, Architektur, Barrierefreiheit

Integraler Taktfahrplan ist "state of the art"

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich würde gerne eine Frage stellen:

Meiner Meinung nach ist bei der Planung von Bahnhöfen heute die Herstellung eines Integralen Taktfahrplanes "state of the art" und der Kern aller Bemühungen. Wenn die aktuellen Planungen für Stuttgart 21 die Einführung diese Taktes nicht ermöglichen, ist das aus meiner Sicht ein grundlegender Fehler bei der Zielsetzung und daher ein Kill-Argument gegen das Projekt.

Wie kann es sein, dass die Bahn an einem Projekt fest hält, das für die Kunden der Bahn in der zentralen Frage nur Nachteile mit sich bringt?

Vielen Dank.

+32

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Antwort
von Dr. Volker Kefer am 08. November 2010
Dr. Volker Kefer

Sehr geehrter Herr Peter,

die Idee eines Integralen Taktfahrplans (ITF) ist, den Regionalverkehr aus allen Richtungen zu einer bestimmten Verkehrszeit des Fernverkehrs im Bahnhof ankommen zu lassen. Die Fahrgäste können umsteigen und nach Abfahrt des Fernverkehrs verteilen sich die Nahverkehrszüge wieder schnell in der Region.

Einen ITF-Knoten Stuttgart wird es vermutlich nie geben können, weil die taktbestimmenden Knoten für den Fernverkehr Mannheim und München sind. Die ICE aus München oder Mannheim kommen zu unterschiedlichen Zeiten in Stuttgart an.

Mit der Angebotskonzeption des Landes im Regionalverkehr für 2020 ist ein Fahrplankonzept vorgesehen, das mit einem deutlich erhöhten Zugangebot für eine Verdichtung des Angebotes u. a. auch mit umsteigefreien Verbindungen quer durchs Land für ein attraktives Verkehrsangebot sorgen wird. Im Regionalverkehr wird ein Halbstundentakt im Anschluss an den Fernverkehr auf vielen Linien vorgesehen. Damit entstehen attraktive Reisezeiten.

Ein ITF in Stuttgart würde aufgrund der unterschiedlichen Zeiten zu teilweise langen Wartezeiten führen, denn zwischen der Ankunft des ersten Zubringerzuges und der Abfahrt des letzten Abbringerzuges würden lange Wartezeiten liegen.

Gerade mit der Infrastruktur von Stuttgart 21 wird eine gute Vertaktung möglich, deshalb überzeugt das Projekt auch in diesem Punkt.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Volker Kefer - Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB