Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

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Autor Jörn Gruël am 08. Juli 2011
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Finanzen: Kosten, Nutzen, Bedarf

Unrealistische Mehrkosten-Angaben?

Sehr geehrte Damen und Herren,

in seiner Antwort auf die Anfrage "Unterlagen im Lenkungskreis" (siehe http://direktzu.de/stuttgart21/messages/unterlagen-im-len...) schreibt Herr Dietrich:

"Die Größenordnung eines Baustopps wurde stets überschlägig mit rund 10-15 Millionen Euro pro Monat angegeben."

Den Baustopp hat es nicht gegeben, aber wenn, dann wären es bis Oktober ca. 5-6 Monate gewesen. Nach der Angabe, was stets im Lenkungskreis diskutiert worden sei, hätten da die Mehrkosten für einen Baustopp bis zum Bürgerentscheid nicht bei maximal 90 Millionen Euro liegen müssen?

In der Presse war stets von 400 bzw. 410 Mio. Euro die Rede, zitiert wurden Herr Grube bzw. Herr Kefer. Zum Beispiel las ich

"Bahn-Vorstand Volker Kefer erklärte nach der Sitzung des Lenkungskreises zu Stuttgart 21, dass die Verlängerung dieses Stopps bis zum geplanten Volksentscheid bis Oktober 410 Millionen Euro kosten würde, im Vorfeld des Krisentreffens war die Rede von 150 Millionen Euro. Kefer zufolge würde sich die Fertigstellung des Gesamtprojekts um drei Jahre verzögern." (siehe http://www.sueddeutsche.de/politik/stuttgart-baustopp-wir...)

Wenn man tatsächlich mit drei Jahren Verzögerung durch einen Baustopp bis Oktober 2011 rechnen musste, wäre das kein Widerspruch zu den zuvor stets benannten 10-15 Millionen Euro pro Monat, für die es, wie Herr Dietrich schreibt, keine für die Allgemeinheit nachvollziehbaren Unterlagen gibt (was ich außerordentlich bedauere, denn so bleibt es dem Vertrauen anheimgestellt, was dem Ansehen der Bahn Schaden zufügen könnte - vielleicht lassen sich diese Kosten ja zumindest plausibel machen, das wäre schön).

Ich nehme aber an, dass zumindest zu der drastischen Verzögerung um 36 Monate bei etwa 6 Monaten Baustopp nachvollziehbare Gründe genannt werden können, bei über die gesamte Zeit bleibend etwa mtl. Mehrkosten von 10-15 Mio. Euro.

Mich würde zudem interessieren, ob bei den im Lenkungskreis benannten max. 15 Mio. Euro Mehrkosten pro Monat stets die voraussichtliche eklatante Nachwirkung von 36 Monaten diskutiert wurde.

Immerhin kann man davon ausgehen, dass die genannte Summe von 410 Mio. Euro die politische Entscheidung gegen einen Baustopp wesentlich beeinflusst hat, z.B. wird SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel in der "Welt" (http://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_politik/artic...): so zitiert: "Die Landesregierung habe im Lenkungskreis der Projektträger keinen Antrag auf einen Bau- und Vergabestopp gestellt, weil die Bahn dafür Mehrkosten von 410 Millionen Euro und eine Verzögerung des Betriebs des neuen Tiefbahnhofs von 18 Monaten angekündigt habe."

Vielen Dank im voraus für die Transparenz bezüglich der seitens der Bahn proklamierten 36monatigen Verzögerung im Falle eines Baustopps bis Oktober 2011,

mit freundlichen Grüßen,
Jörn Gruël.

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