Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

Archiviert
Autor Karl Lauer am 26. Januar 2012
9387 Leser · 41 Stimmen (-19 / +22)

Wirtschaft: Arbeitsplätze, Investitionen, Wettbewerbsfähigkeit

Schwarzarbeit und nochmals Schwarzarbeit

Sehr geehrte Stuttgart 21 - Verantwortliche,

manchmal wünschte ich, man könnte Schmerzensgeld für die Pein beim Lesen der neuesten Pannen und Pleiten bei S21 einklagen. Nun also: bereits bei den ersten Vorarbeiten zu Ihrem Jahrhundertprojekt fliegen zum wiederholten Mal Firmen auf, die Schwarzarbeiter zu Billiglöhnen beschäftigen und dazu noch Sozialgelder hinterziehen.

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.stuttgart-21...

Wenn Sie dann auf Ihren Werbeseiten von "5.000 neue(n) Arbeitsplätze während der Bauzeit für Stuttgart21 und die Neubaustrecke" sprechen, muss ich mich sehr zusammennehmen, um nicht ausfallend zu werden.
http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/arbeitsplaetze-wi...

Bitte verweisen Sie jetzt nicht auf Subunternehmer mit deren Subsubsub-Unternehmern. Es ist bekannt, dass der Preis für Leistungen zu S21 auf Teufel komm raus gedrückt wurde. Wenn ich aber als Privatmensch ein Produkt oder eine Leistung für einen verdächtig billigen Preis kaufe, werde ich im Zweifelsfall für den Kauf von Hehlerware oder Förderung von Schwarzarbeit zur Verantwortung gezogen. In Ihrem Gewerbe dürften die Machenschaften der Bau- bzw. Abrissbranche ebenso bekannt sein wie Mittel, ihnen vorzubeugen.

Haben Sie bei der Planung von S21 keine vorbeugenden Maßnahmen gegen Schwarzarbeit, Billiglöhnerei und Sozialbetrug ergriffen? Wenn nein, warum nicht? Sie arbeiten mit Unsummen an Steuermitteln und haben eine entsprechend hohe Verantwortung, die Sie nicht nach unten durchtreten dürfen.
Wenn ja, warum sind diese Maßnahmen nicht wirksam? An welcher Stelle hat hier Ihre Planung (wieder einmal) versagt? Wie ändern Sie Ihre Maßnahmen in Zukunft, und was tun Sie, bis die Änderungen wirksam sind?

Vor allem aber: Wie viele von Ihren schönen "5000 neuen Arbeitsplätzen" sind als solche Billiglohnschwarzarbeitsozialbetrug-Arbeitsplätze gedacht? Von dem, was ich bis jetzt aus den Medien lese, sind es
9 von 11 Bauarbeitern (= 80%) im August 2010
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,712304,0...
14 von 35 Arbeitern (=40%) im Januar 2011

Beide Zahlen sind inakzeptabel und werfen ein miserables Licht auf die Verantwortlichen.

Bitte führen wie versprochen Sie ein sauberes Projekt durch. Wenn Ihnen das nicht möglich ist, lassen Sie es. Danke.

Ein sehr empörter
K. Lauer

+3

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