Sehr geehrter Herr Fischinger,
warum sollte es keine Firmen geben, die sich in Stuttgart trauen, Tunnel zu bohren, wo doch gerade Stuttgart eine sehr lange Tunnelbautradition hat? Die Stuttgarter Tunnelbaugeschichte begann mit dem Eisenbahntunnel unter dem Schloss Rosenstein, ging weiter mit dem "Schwabtunnel" in der Schwabstraße, setzte sich fort in einer Vielzahl von S-Bahn-, U-Bahn- und Straßentunneln. Eine lange Tunnelbau-tradition bedeutet aber auch dezidierte Kenntnisse über die in der Landeshauptstadt und ihren Hanglagen anzutreffenden geologischen Verhältnisse. Darüber hinaus wird jedem neuen Tunnelvorhaben ein intensiver Erkundungs- und Planungsvorlauf vorangestellt. Also noch einmal: warum sollten Tunnelbaufirmen sich nicht trauen, in Stuttgart solche Aufgaben anzugehen? Für das Bahnprojekt Stuttgart - Ulm bedeutet das konkret: die Talquerung (Planfeststellungsabschnitt (PFA) 1.1 mit neuem Hauptbahnhof) ist vergeben an die Firma Züblin, der Fildertunnel (PFA 1.2) ist vergeben an die Porr-Gruppe, die Zulauftunnel aus Feuerbach und Bad Cannstatt (PFA 1.6) sind vergeben an die Firma Baresel, der Zulauftunnel von Obertürkheim (PFA 1.6a) ist vergeben an die Porr-Gruppe Neubaustrecke Wendlingen - Ulm, die beiden Albaufstiegstunnel (Boßler- und Steinbühltunnel, PFA 2.2) und der Albabstiegstunnel (PFA 2.4) sind ausgeschrieben, die Vergabe wird vorbereitet.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Dietrich