Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

Beantwortet
Autor Andreas Falk am 08. Februar 2013
18030 Leser · 18 Stimmen (-3 / +15)

Sonstiges / Kritik

Schikane von S21-Gegnern durch Polizeibeamte und DB-Security

Sehr geehrter Herr Dietrich,

nach nunmehr 159 Montagsdemonstrationen und vielen Großdemonstrationen, bei denen es in der gesamten Zeitdauer zu keinen nennenswerten, zerstörerischen oder gewalttätigen Ausschreitungen von S21-Gegnern im Bonartz-Bau selbst gekommen ist, fällt mir auf, dass jeden Montag immer noch die sogenannten Hamburger Gitter in den Durchgängen von der Bahnhofshalle zu den Bahnsteigen aufgebaut werden.
Polizisten der Bundespolizei und DB-Security-Personal werden dort jeden Montag positioniert.
Auffällig ist, dass ausgerechnet Träger von S21-Gegner-Devotialien verstärkt kontrolliert werden. Ich selbst wurde am letzten Montag zuerst beim Betreten des Bahnhofsgebäudes an der Treppe am Nordflügel von einem Polizisten angehalten mein DIN A3-Plakat, welches ich auf der Montagsdemo mitführte einzupacken. Und später nochmals beim Betreten des Bahnsteigs, um die Heimreise mit dem Regionalexpress anzutreten.
Ist es gewollt, in den Köpfen der Bahnhofsbenutzer ein Szenario zu erzeugen, das eine potentielle Bedrohung der Sicherheit von S21-Gegnern ausgehen könnte?
Meine Frage:
Aufgrund welcher gesetzlichen Vorgabe, bzw. aufgrund wessen Anweisung, verlangen Polizisten am Bahnsteig die Vorlage von Fahrausweisen? Sind diese dazu überhaupt berechtigt? Soweit mir bekannt ist, gibt es bei der Bahn keine Bahnsteigkarten mehr.
Und wovor hat die Bahn eigentlich Angst? Was bei Fußballspielen im Stuttgarter Bahnhof passiert, macht mir als Bahnkunden mehr Angst, als Staatsbürger, die sich für den Erhalt der Deutschen Bahn einsetzen.
Wer zahlt die wiederholten Polizeieinsätze an den Bahnsteigzugängen?
Als Bahnkunde fühle ich mich persönlich schikaniert und empfinde es als geradezu lächerlich, wie die Bahn AG mit ihren Kunden umgeht.

Ich möchte als Antwort nicht das Märchen von gewaltbereiten Demonstranten von Ihnen hören, sondern eine konkrete und faktische Antwort auf meine Fragen. Der Versuch, den S21-Widerstand fortwährend krimininalisieren zu wollen, kann man wohl als gescheitert ansehen. Zeigte doch die Vergangenheit ein anderes, friedlichen Widerstand leistendes Bild.

mfg
Andreas Falk
Urbach

+12

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Antwort
von Wolfgang Dietrich am 15. August 2013
Wolfgang Dietrich

Sehr geehrter Herr Falk,

es finden regelmäßig Sicherheitsrunden mit Vertretern der Bundespolizei, der Landespolizei und Vertretern der DB-Konzernsicherheit statt. Dabei wird unter anderem Woche für Woche die aktuelle Sicherheitslage im und um den Stuttgarter Hauptbahnhof eruiert. Leider kommt es bis heute während oder nach den sogenannten „Montagsdemonstrationen“ noch immer zu Vorfällen im Bereich des Hauptbahnhofes, die die Deutsche Bahn in ihrem Hausrecht berühren. Die Maßnahmen dienen insofern insbesondere dem Schutze der Reisenden und einem reibungslosen Ablauf des Reisebetriebes. Sie werden so lange aufrecht erhalten, wie die Experten der Polizei und der DB-Konzernsicherheit dies für notwendig erachten.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Dietrich