Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

Beantwortet
Autor M. Pfaff-Rollwagen am 29. Dezember 2010
26615 Leser · 21 Stimmen (-7 / +14)

Alternativen: K21, Mittelverwendung

Investition in Gleisanlagen

Sehr geehrter Herr Kefer

Sie haben am 21.12. freundlicherweise auf eine Anfrage zu Bahnhofsinvestitionen geantwortet.
Gefragt war: "Wäre bereits vor 15 Jahren beschlossen worden, den Kopfbahnhof weiter zu betreiben: In welcher Höhe wären dann in den Jahren bis heute Finanzmittel in die Aktualisierung des Bahnhofs und des Gleisfeldes investiert worden? Wäre es nicht sinnvoll und auch die ehrlichste Vorgehensweise, auch diese - in den jetzten Jahren eingesparten - Summen mit in die Kostenangaben und den Kostenvergleich entsprechend mit einzubeziehen?"

Sie haben erklärt, dass es Investitionen u.a. in die Toilettensanierung (das war sehr dringend!) und in Innenfassadenrenovierungen gab. So wurde freilich das Bahnhofsgebäude, welches ja weiterhin benötigt wird, in Schuss gehalten.
Es fiel kein Satz zu Investitionen in das Gleisvorfeld und die Signaltechnik. Kann ich daraus schließen, dass es solche Investitionen zumindest in signifikanter Höhe nicht gab? Wie hoch ist geschätzt der Anteil von aktiv betriebenen Bahnhöfen in Deuschland, in denen seit 1995 ebenfalls keine Sanierungen an Gleisen und Signaltechnik erfolgt ist?
Man möchte sich ein Bild machen, ob Stuttgart ein Einzelfall oder ein typischer Fall ist.

Vielen Dank für Ihre Überlegungen und Antwort zu dem Thema!

+7

Über diesen Beitrag kann nicht mehr abgestimmt werden, da er bereits beantwortet wurde.

Antwort
von Dr. Volker Kefer am 23. Februar 2011
Dr. Volker Kefer

Sehr geehrter Herr Pfaff-Rollwagen,

gerne erläutere ich Ihnen, dass die Deutschen Bahn AG stets auch im Bereich des Gleisvorfeldes des Stuttgarter Hauptbahnhofes für die sichere Betriebsführung die entsprechenden Mittel bereit gestellt hat und dies auch weiter sicherstellt.

Bis zur Inbetriebnahme von Stuttgart 21 im Jahr 2019 werden die Anlagen weiter in einem verkehrssicheren Zustand gehalten, die Bahnanlagen können damit ohne Einschränkungen für den Zugverkehr genutzt werden. Allerdings erfolgen im Hinblick auf die geplante Inbetriebnahme der neuen Schieneninfrastruktur die Investitionen in die Sachanlagen nur noch unter Berücksichtigung der verbleibenden Restnutzungsdauer bis Stuttgart 21 in Betrieb geht. Im Übrigen wird die technische Verfügbarkeit der Anlagen durch entsprechende Qualitätskennzahlen überwacht. Die jährlichen Aufwendungen für die Instandhaltung, Instandsetzung und Wartung der Betriebsanlagen im Stuttgarter Hauptbahnhof betragen zwischen 2,5 und 3 Millionen Euro. Somit ist sichergestellt, dass der Stuttgarter Hauptbahnhof seine Funktion uneingeschränkt bis zur Inbetriebnahme von Stuttgart 21 vollumfänglich erfüllen kann. Die Finanzierung der Maßnahmen erfolgt in Stuttgart mit Eigenmitteln der Bahn.

Die Bahn hat jährliche Aufwendungen für die Instandhaltung des Schienennetzes, also Inspektion, Wartung und Fehlerbeseitigung von über 1,2 Milliarden Euro.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Volker Kefer - Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB