Sehr geehrter Herr Roebel,
es ist richtig: Ein solches städtebauliches Wachstum in bester Innenstadtlage ist für Stuttgart eine Jahrhundertchance. Die freiwerdenden Gleisflächen erlauben die städtebaulich-landschaftliche Entwicklung von über 100 Hektar Fläche direkt am Schlossgarten und Rosensteinpark. Nur deshalb konnte die Landeshauptstadt Stuttgart bereits geplante 60 Hektar Bauland auf der grünen Wiese aus dem Flächennutzungsplan der Stadt streichen.
Die Landeshauptstadt hat die 100 Hektar freiwerdende Gleisfläche frühzeitig zum Preis von 361€/qm erworben, um frei von Investoreninteressen entscheiden zu können, was für die Stadt das Beste ist. Die Stadt schafft damit Lebensraum in bester Lage zum Wohnen und Arbeiten, für Freizeit und Kultur. Gemeinsam mit den Bürgern sollen Vorstellungen entwickelt werden, wie der neue Stadtteil gestaltet werden soll. Die weitere städtebauliche Entwicklung bietet viele Möglichkeiten für die Bürger, ihre Zukunftsvorstellungen zu entwerfen und sich an diesem öffentlichen Diskurs zu beteiligen. Dabei werden viele Fragen zu beantworten sein: Was können wir von anderen großen Projekten aus anderen Städten lernen? Wie können wir unser Wissen über die lebendige Stadt erweitern? Wie können wir gemeinsam für uns, unsere Kinder und Enkel eine gute Lösung finden?
Besonders wichtig ist, dass das neue Stadtquartier organisch wächst.
Ab November werden wir Bürgerinnen und Bürger zu verschiedenen Informations- und Diskussionsveranstaltungen zum Städtebau ins Rathaus einladen.
In den anstehenden Diskussionen zum Städtebau können wir auf eine Reihe von Ideen und Anregungen zurückgreifen, die im Rahmen der offenen Bürgerbeteiligung im Jahr 1997 erarbeitet wurden (siehe dazu http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/de-DE/download/Ra... ). In 15 Arbeitskreisen haben damals etwa 400 Bürger zahlreiche Vorschläge zur städtebaulichen Planung entwickelt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wolfgang Schuster - Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart