Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

Beantwortet
Autor Thomas Sauer am 24. April 2012
21303 Leser · 31 Stimmen (-14 / +17)

Neubaustrecke Ulm-Wendlingen: Fahrzeiten, Güterverkehr, Magistrale

Kein Güterverkehr mehr auf der NBS Wendlingen - Ulm ??

Sehr geehrte Damen und Herren,

in folgendem Artikel wird die Bahn AG zitiert mit der Aussage dass 2025 mit 22% weniger Güterverkehr auf der Relation Stuttgart - Ulm gerechnet würde. Das entspricht 41 Zügen.

Link: http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.baustopp-bah...

Dieser Verkehrsrückgang ist etwas unerklärlich da doch allgemein von einem Anwachsen des Güterverkehres auf der Schiene ausgegangen wird.

Können Sie mir bitte angeben wieviele der entfallenden 41 Züge denn über die Neubaustrecke Wendlingen - Ulm gefahren wären ?`

Ist denn damit die Wirtschaftlichkeitsgrundlage der Neubaustrecke nicht entfallen ?

Man hatte ja bei der Berechnung derselbigen 40 Güterzüge auf der Neubaustrecke angenommen.

Viele Grüsse,

Thomas Sauer

+3

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Antwort
von Wolfgang Dietrich am 16. August 2012
Wolfgang Dietrich

Sehr geehrter Herr Sauer,

sehr gerne beantworte ich Ihre Frage zu den Prognosen des Güterverkehrs auf der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm.

Die Gestaltung neuer Schieneninfrastruktur des Bundes stützt sich maßgeblich auf Verkehrsprognosen, die im Rahmen der Bundesverkehrswegeplanung erstellt und etwa alle fünf Jahre fortgeschrieben werden. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass weit in die Zukunft gerichtete und auf zahlreichen Annahmen fußende Prognosen die Entwicklung des Verkehrs nur mit begrenzter Sicherheit vorhersagen können – zu unvorhersehbar sind fundamentale langfristige Annahmen wie die Wirtschaftsentwicklung und Energiepreise. Die Ergebnisse der jüngsten Bedarfsplanüberprüfung wurden im November 2010 vorgestellt und sind unter http://www.bmvbs.de/SharedDocs/DE/Artikel/IR/bedarfsplanu... abrufbar.

Aus dieser Aktualisierung ergeben sich für den Korridor zwischen Stuttgart und Ulm gegenüber dem Bundesverkehrswegeplan 2003 nahezu unveränderte Zugzahlen. Für die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm sind nunmehr für das Jahr 2025, als Summe beider Richtungen, täglich 98 Fern-, 36 Nahverkehrs- sowie 16 schnelle Güterzüge vorgesehen. In der dem Bundesverkehrswegeplan 2003 zu Grunde liegenden Prognose waren, für das Jahr 2015, täglich 114 Fern- und 40 schnelle Güterzüge geplant; Regionalverkehr war nicht vorgesehen. Auch für die Filstalstrecke geht die jüngste Prognose von geringeren Zugzahlen aus als noch im Bundesverkehrswegeplan 2003 angenommen. Statt 130 Güterzügen werden nunmehr noch 92 Güterzüge pro Tag (Summe beider Richtungen) im Jahr 2025 erwartet. Gegenüber den heutigen Zugzahlen wird weiterhin ein kräftiges Wachstum erwartet, das jedoch geringer ausfällt als noch 2003 erwartet.

Die Wirtschaftlichkeit der Neu- und Ausbaustrecke zwischen Stuttgart, Wendlingen am Neckar, Ulm und Augsburg wurde im Rahmen der jüngsten Bedarfsplanüber-prüfung untersucht und erneut bestätigt.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Dietrich