Sehr geehrter Herr Ziegler,
Ihre Feststellung, dass die Fahrplanauswirkungen der S-Bahnverkehre auf der Strecke durch Leinfelden-Echterdingen anders bewertet werden als bei beim Zulauf aus Bad Cannstatt bzw. Feuerbach in Richtung Hauptbahnhof scheint auf den ersten Blick ein gewisser Widerspruch zu sein. Es ist deshalb wichtig, sich die sehr unterschiedliche Ausgangslage auf den jeweiligen Strecken zu verdeutlichen.
Bei der derzeit nur durch die beiden S-Bahnlinien genutzten Strecke von Stg-Rohr über Leinfelden-Echterdingen Richtung Flughafen handelt es sich um eine verhältnismäßig schwach ausgelastete zweigleisige Eisenbahnstrecke. Deshalb ist es dort sinnvoll und ohne Probleme möglich, auch Fern- und Regionalverkehrszüge zwischen den Takten der S-Bahn fahren zu lassen. Da zudem die Züge mit einer maximalen Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h fahren, ist ein gleichmäßiges Geswchwindigkeitsprofil gegeben. Eine gemeinsame Nutzung ist daher ökologisch und ökonomisch sinnvoll.
Die Gleise aus Bad Cannstatt Richtung Hauptbahnhof sind mit Fernverkehr, Nahverkehr und S-Bahnen hochfrequentiert. Insbesondere in den Hauptverkehrszeiten ist es heute unumgänglich, die S-Bahn Gleise mit zu nutzen, um auch die Bahnsteiggleise 1-6 im Kopfbahnhof zu erreichen.
Mit Stuttgart 21 entfällt diese notwendige Mischnutzung der Gleise. Die S-Bahn verfügt dann alleine über „Ihre“ Gleise und dies bringt Vorteile für die pünktliche Durchführung des dichten S-Bahn-Verkehrs.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Kefer - Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB