Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

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Autor Jörn Gruël am 08. Juni 2011
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Finanzen: Kosten, Nutzen, Bedarf

Wer steht für eventuelle Mehrkosten-Irrtümer gerade?

Sehr geehrte Vertreter der Deutschen Bahn,

in den Medien werden immer wieder Mehrkosten genannt, die im Zusammenhang mit den Verzögerungen des Projekts auftreten würden.

Die u.a. von Herrn Grube genannten Summen haben ein großes Kaliber, das man in Abwägungen nicht einfach beiseite schieben kann.

Ich empfinde diese wiederholten Warnungen vor Mehrkosten als bedrohlich und fürchte, dass sie Entscheidungen beeinflussen könnten.

Was aber, wenn sich hernach herausstellt, dass sich Herr Grube oder andere signifikant geirrt haben? Was, wenn Mehrkostenangaben genannt wurden, die in Wahrheit anders entstanden als durch die politisch bedingten Verzögerungen des Projekts? Oder die in der genannten Größenordnung nicht wirklich drohten?

Wer steht dafür gerade, und wie schmerzhaft?

Ich habe die Befürchtung, dass gerade mit den drohenden Mehrkosten leichtfertig Druck ausgeübt wird. Bei tatsächlichen Mehrkosten (letzten Endes für uns alle) ist ernsthafte Warnung angemessen. Aber wie sicher sind sich die Äußernden der genannten Zahlen? Wer legt beispielsweise für in Interviews durch Herrn Grube genannte Zahlen "die Hand ins Feuer"?

Hochrangige Irrtümer hochrangiger Mitarbeiter wirken sich im allgemeinen zwar auf ihren Rang im zuletzt wesentlich beeinflussten Unternehmen aus, aber keineswegs drastisch finanziell oder anderweitig schmerzhaft auf ihren persönlichen Werdegang. Das ist eine sehr pauschal geäußerte Wahrnehmung, aber ich fürchte, dass ich mit dieser Wahrnehmung nicht alleine bin.

Ich suche nach einem Weg, wie ich wieder Vertrauen gewinnen kann in die Äußerungen der Deutschen Bahn. Es geht um sehr viel Geld und um langanhaltende Folgen. Wer haftet mit seinem privaten Wohlergehen?

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