Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

Beantwortet
Autor Karl Birkenmaier am 23. Februar 2012
23617 Leser · 29 Stimmen (-4 / +25)

Sicherheit: Mineralquellen, Häuser, Tunnel, Gipskeuper

Wohin fährt ein Zug mit Brandgefahr und ohne Antrieb aus dem Fildertunnel ?

Sehr geehrte Damen und Herren, Sie schreiben,daß ein in Brand geradener Zug auch ohne Antrieb aus einem S 21 Tunnel
fahren kann . Die tiefste Stelle ist auf der Linie Feuerbach und Flughafenbahnhof aber der Tiefbahnhof. Sie wissen aber auch,
daß zwischen Stg.-Feuerbach und Flughafenbahnhof alle Gleise
unterirdisch liegen werden.
Ein antriebsloser Zug kann wegen dem Gefälle aus Richtung Fildertunnel nur in den S 21 Bfh. einfahren.
Auch aus dem Feuerbachtunnel kann ein antriebsloser Zug
nur in Richtung Tiefbfh. einfahren.

Im Jahr 2011 wurden 13 Brände an Personenzüge bei deutschen Bahnen gemeldet. Heiße Achsen und auch Triebkopfbrände.
Die Dunkelziffer ist vermutlich genau so gross . Die Möglichkeit,
daß auch S 21 davon betroffen sei wird, ist durchaus möglich.

Meine Fragen : ist es nicht eine zusätzliche Gefahr, wenn "brandgefährliche" Züge notgedrungen in den Tiefbfh.
einfahren müssen?

Wie lautet das Rettungskonzept für den konkreten Fall ?

Mit freundlichem Gruss: K. Birkenmaier

+21

Über diesen Beitrag kann nicht mehr abgestimmt werden, da er bereits beantwortet wurde.

Antwort
von Wolfgang Dietrich am 23. Mai 2012
Wolfgang Dietrich

Sehr geehrter Herr Birkenmaier,

Ich danke Ihnen für Ihre Frage, die ich gerne beantworte.

Das Brandschutzkonzept des neuen Bahnknotens wurde von zahlreichen Fachleuten entwickelt. Zu den eingehend untersuchten Szenarien zählte dabei auch die Einfahrt eines brennenden Zuges in den Hauptbahnhof. Das Eisenbahn-Bundesamt hat das darauf aufbauende Brandschutz- und Sicherheitskonzept nach eingehender Prüfung 2005 amtlich genehmigt und somit planfestgestellt.

Sollte trotz aller Vorsorgemaßnahmen ein Fahrzeug in Brand geraten und das Feuer erst nach Einfahrt in das Tunnelsystem von Stuttgart 21 erkannt werden, stehen zahlreichen Zu- und Ausgänge für die herannahenden Rettungskräfte und die schnelle Räumung des Bahnhofs in allen Richtungen zur Verfügung. Die maximale Rettungsweglänge im Bahnhof beträgt rund 150 m. Die Öffnung der Lichtaugen und spezielle Lüftungssysteme können den entstehenden Rauch gezielt absaugen und Frischluft einblasen. Damit wird gewährleistet, dass in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen jederzeit einen sicheren, rauchfreien Bereich auf den 420 m langen Bahnsteigen finden.

Weitere, noch weiter darüber hinaus gehende Verbesserungen werden im Moment mit der Stuttgarter Feuerwehr abgestimmt.

Ich hoffe, Ihnen mit dieser Antwort weitergeholfen zu haben und verbleibe

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Dietrich