Sehr geehrter Herr Fritz,
zunächst einmal möchte ich unterstreichen, dass Stuttgart mit Stuttgart 21 grüner wird. Mit dem Verschwinden der Gleisanlagen wächst auch der Park erstmals wieder seit Jahrzehnten: Er gewinnt rund 20 Hektar Fläche in der Innenstadt, das entspricht rund 30 Fußballfeldern. Insgesamt werden auf den neuen Flächen rund 5.300 Bäume gepflanzt. Damit stärkt Stuttgart das wichtigste Naherholungsgebiet, die „grüne Lunge“ der Stadt, und baut gleichzeitig ihre Vorreiterrolle als deutsche Großstadt mit den meisten Landschafts- und Naturschutzgebieten aus.
Die Bahn hat unterstrichen, dass bei jedem Baum individuell geprüft wird, ob eine Fällung notwendig ist oder sich eine Umpflanzung anbietet. Dieses aufwendige Verfahren in einer detaillierten Karte für die jeweiligen Bauabschnitte abzubilden, ist derzeit nicht darstellbar. Wir können Ihnen allerdings versichern, dass in diesem Jahr im Mittleren Schlossgarten keine weiteren Baumfällarbeiten mehr notwendig sind.
Die fachliche Überprüfung hat ergeben, dass rund um den Bahnhof 30 Bäume zwischen fünf und zwölf Metern Höhe an andere Standorte innerhalb der Parkanlagen versetzt werden können. Darüber hinaus hat sich die Bahn dazu entschlossen, bereits heute rund 100 Bäume zu pflanzen, die dann später, nach Abschluss der Bauarbeiten, wieder im Mittleren Schlossgarten angepflanzt werden sollen. Die Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger bekommen damit in 10 Jahren Bäume von einer stattlichen Größe. Die Bahn hat für diese Maßnahmen zusätzlich 1,5 Mio. Euro in die Hand genommen, die Landeshauptstadt Stuttgart hat für die vorgezogene Pflanzung der rund 100 Bäume eine Fläche nahe der Mineralbäder zur Verfügung gestellt.
Ich möchte ganz allgemein darauf hinweisen, dass in Stuttgart jährlich rund 800 Park- und Straßenbäume gefällt und wieder aufgeforstet werden. Insoweit bitte ich - bei allem verständlichen Unmut über die leider notwendig gewordenen Fällungen - die Relationen nicht aus den Augen zu verlieren.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Udo Andriof - Sprecher des Bahnprojekts Stuttgart – Ulm