Sehr geehrter Herr von Carlowitz,
das von Vieregg & Rößler vorgelegte „Gutachten“ hat das erklärte Ziel, Argumente für die Beibehaltung des Kopfbahnhofes zu liefern, ist also aus unserer Sicht nicht als unabhängiges Gutachten zur Bewertung des Bahnprojektes Stuttgart-Ulm zu sehen.
Wir können uns zu diesen von Vieregg & Rößler veröffentlichten Kosten nicht äußern, da wir z.B. die Berechnungsgrundlagen nicht im Detail kennen und damit das Gesamtergebnis nicht nachvollziehen können. Die benannte Kostendimension „von über 4 bis zu 8 Mrd Euro“ ist allerdings rein spekulativ. Beispielsweise hat nach unserer Information Vieregg & Rößler eine jährliche Baupreissteigerung von 4 % auf den Preisstand von 2006 als real unterstellt. Diese sind damit viermal so hoch angesetzt wie die im Baupreisindex des Landes ausgewiesen Steigerung von einem Prozent. Somit sind allein Mehrkosten in der Größenordnung von über 1,5 Mrd € nicht plausibel.
Die aktuelle Kostenbewertung der Deutschen Bahn bestätigt den ermittelten Kostenrahmen für die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm in Höhe von 2,89 Mrd. Euro, bezogen auf den Preisstand 2009. Darin sind Chancen und Risiken für die rund 60 Kilometer lange Schnellfahrstrecke aktuell abgebildet. Die Finanzierung von Preissteigerungen bis zur geplanten Inbetriebnahme zum Fahrplanwechsel 2019/2020 mit erwarteten Mehrkosten in Höhe von 865 Millionen Euro ist gesichert, dies wird zwischen Bahn und Bund abgestimmt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Kefer - Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB