Sehr geehrter Herr Linnebach,
gerne beantworte ich Ihre Frage zu den zukünftig geplanten Fernverkehrslinien der Deutschen Bahn AG im Bereich Stuttgart.
Mit dem Bahnprojekt Stuttgart-Ulm wird Baden-Württemberg optimal an das nationale und internationale Hochgeschwindigkeitsnetz angebunden. Denn über die schon heute bestehende Fernverkehrsverbindungen hinaus bringt Stuttgart 21 mit zusätzlichen Angeboten und Fahrzeitverkürzungen eine weitere Attraktivitätssteigerung.
Mit Stuttgart 21 werden grundsätzliche Verbesserungen und Veränderungen im Fahrplan darüber hinaus auch im Regionalverkehr möglich. Insgesamt ermöglicht die neue Infrastruktur eine deutliche Steigerung der Verkehrsangebote insgesamt. Deshalb werden die Linienkonzepte im Fernverkehr mit der Angebotskonzeption des Landes Baden-Württemberg für den Regionalverkehr im Jahr 2020 auch entsprechend abgestimmt.
Nach dem heutigen Stand der Planungen sieht der Fernverkehr der Deutschen Bahn AG folgende Linien vor:
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ICE-Linie 03/11: Berlin - Frankfurt Hbf - Stuttgart - München, 2stdl.
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ICE-Linie 22: Hamburg - Frankfurt Hbf - Stuttgart - München, 2stdl.
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IC-Linie 30: Hamburg - Köln - Mainz - Stuttgart, 2stdl.
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ICE-Linie 42: Dortmund - Frankfurt Flugh. - Stuttgart - München, 2stdl.
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EC-Linie 60: Straßburg - Stuttgart – München 2stdl.
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IC-Linie 61: Karlsruhe - Stuttgart - Nürnberg, 2stdl.
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EC-Linie 62: Frankfurt Hbf - Heidelberg - Stuttgart - Salzburg, 2stdl.
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TGV-Linie 83: Paris - Karlsruhe - Stuttgart, annähernd 2stdl.
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IC/ICE-Linie 87: Zürich - Stuttgart, 2stdl.
Als weitere Option ist eine alle zwei Stunden verkehrende ICE-Linie 47, Düsseldorf - Frankfurt Flugh. - Stuttgart - München vorgesehen, dies setzt allerdings die Neubaustrecke Rhein/Main-Rhein/Neckar voraus.
Mit diesem Angebotskonzept profitieren Bahnreisende künftig auch von mehr umsteigefreien Verbindungen, die beispielsweise nach Nordrhein–Westfalen oder in Richtung München (Durchbindung der heute in Stuttgart endenden Linie 22) realisiert werden können. Über das Taktangebot hinaus werden wir noch attraktive Einzelzüge z.B. via Lindau nach Österreich oder nach Oberstdorf anbieten sowie einzelne Fahrten der angegebenen Linien z.B. an die Nord- und Ostseeküste verlängern.
Das Fernverkehrsangebot der Deutschen Bahn AG orientiert sich kontinuierlich an der Markt- und Nachfrageentwicklung sowie weiteren Rahmenbedingungen, insofern entsprechen die genannten Linien dem derzeitigen Stand der Planungen. Entscheidend ist, dass mit dem Bahnprojekt Stuttgart-Ulm jetzt die Voraussetzungen geschaffen werden, um mit einer leistungsfähigen Infrastruktur mehr Verkehre auf die Schiene zu bringen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Kefer - Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB