Sehr geehrte Frau Voß,
die Vorwürfe, wonach die Bahn bereits 2006 von erhöhten Grundwassermengen gewusst habe, sind unzutreffend.
Die 2006 in einem Grußwort des damaligen Bahn-Konzernbevollmächtigten Werner Klingberg genannten Daten von 5,8 Millionen Kubikmeter, die nun im falschen Kontext zitiert werden, beziehen sich auf die vor rund zehn Jahren ermittelten Grundwassermengen aus dem gesamten Stuttgarter Talkessel, die im zentralen Grundwassermanagement zu behandeln waren. Davon entfallen auf den Planfeststellungsabschnitt 1.1 allein eine Menge von drei Millionen Kubikmeter. Die Zahl von 5,8 Millionen Kubikmeter basiert auf den Ergebnissen des vierten Bohr- und Erkundungsprogramms.
Im Gegensatz dazu beziehen sich die 6,8 Millionen Kubikmeter Grundwasser auf die aktuellen Ergebnisse des fünften Bohr- und Erkundungsprogramms und betreffen ausschließlich die neu ermittelten Mengen für den Planfeststellungsabschnitt 1.1.
Ich kann nachvollziehen, dass Ihr Eindruck, die Bahn habe die Bürger nicht ordnungsgemäß informiert und falsche Zahlen kommuniziert, ein Anlass für berechtigte Kritik wäre. Daten aus verschiedenen Untersuchungszeiträumen und unterschiedlichen Bereichen können jedoch nicht mit einander verglichen werden. Daraus resultierende Schlussfolgerungen, wonach die Bahn schon 2006 von höheren Grundwassermengen für den Abschnitt 1.1 gewusst habe, stimmen nachweislich nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Kefer - Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB