Sehr geehrter Herr Ilg,
gerne beantworte ich Ihre Fragen zur Rettungsübung im Katzenbergtunnel. Ich bitte um Verständnis, dass die Recherche und Abstimmung der nunmehr vorliegenden Antwort ein paar Wochen in Anspruch genommen haben.
Das Übungs- und Einsatzszenario der Übung wurde mit dem Feuerwehren (vfdb) und dem Eisenbahn-Bundesamt erarbeitet. Angenommen wurde dabei ein mittig zwischen zwei Notausgängen stehender Zug, der aus einer Lokomotive der Baureihe 101 und 5 Intercity-Wagen (4 der 2. und einer der 1. Klasse) gebildet wurde. Die Zugspitze des 152 m langen Zuges kamen beim Streckenkilometer 252,100, auf Höhe des Querschlags 14, zum Halt.
Das angenommene Feuer brach in der Mitte des Zuges aus. Von den rund 300 Fahrgästen wurden 90 Prozent als gehfähig angenommen und konnten aus eigener Kraft in die Parallelröhre gelangen. Die übrigen etwa 30 Personen mussten von den Feuerwehren aus der inzwischen durch einen Vollbrand verqualmten Röhre gerettet und dabei auch gegen Atemgifte geschützt werden.
Die ersten Feuerwehren waren knapp 15 Minuten nach dem Notruf an den Tunnelportalen eingetroffen. Rund 90 Minuten nach Beginn der Übung waren beiden Röhren - also auch die nicht betroffene Parallelröhre, über die Rettungsfahrzeuge in den Tunnel einfuhren - vollständig geräumt. Alle Menschen konnten den Tunnel sicher verlassen.
Ich hoffe, Ihre Fragen damit erschöpfend beantwortet zu haben und verbleibe
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Dietrich