Sehr geehrter Herr Brendel,
für einen Vergleich von heute und morgen lassen Sie uns grob die heutige Fahrplanstruktur der schnelleren Züge im Fern- und Regionalverkehr zwischen Stuttgart und Ulm mit Halt in Göppingen beleuchten. Dabei fällt bei den schnellen überregionalen Verbindungen ein zweistündlicher Rhythmus auf. In der ersten Stunde verkehrt ein Eurocity/Intercity (EC/IC) ohne Halt zwischen Stuttgart und Ulm; die Zwischenhalte, wie Göppingen, werden mit einer Interregio-Express(IRE)-Verbindung im schnellen Regionalverkehr angefahren. In der zweiten Stunde fährt ein IC zwischen Stuttgart und Ulm, der an den Zwischenbahnhöfen, wie Göppingen, anhält. Diese (im Gegensatz zum Nahverkehr) eigenwirtschaftliche IC-Linie lässt in nachfrageschwachen Zeitlagen aber eine Angebotslücke, zudem gelten im IC keine Nahverkehrsfahrkarten.
Mit Stuttgart 21 wird der heute in Göppingen haltende IC durch einen ähnlich schnellen IRE ersetzt. Dadurch wird es stündlich ohne Angebotslücken eine schnelle Regionalverkehrslinie im Filstal mit Halt in Göppingen geben. Mit Umstieg in Ulm und Stuttgart wird Göppingen vom ausgeweiteten Fernverkehrsangebot, das über die Neubaustrecke geführt wird, im Korridor zwischen München und Frankfurt/Köln profitieren. Darüber hinaus wird noch geprüft, ob über die Filstalstrecke zu besonders nachfragestarken Zeiten einzelne Fernverkehrsverbindungen wirtschaftlich angeboten werden können.
Das Land Baden-Württemberg als Aufgabenträger des Regionalverkehrs sieht in seinem Angebotskonzept des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) 2020 im Filstal drei stündliche Regionallinien vor:
· Karlsruhe-Pforzheim-Stuttgart Hbf-Plochingen-Ulm-Friedrichshafen-Lindau
· Aalen-Stuttgart Hbf-Plochingen-Ulm
· Stuttgart-Plochingen-Geislingen-Ulm
Demnach ergeben drei stündliche Regionalverkehrslinien zwischen Stuttgart und Ulm ein attraktives Angebot auch für Göppingen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Kefer - Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB