Sehr geehrter Herr Kaiser,
die Betrachtung der Verkehrsströme des Stuttgarter Hauptbahnhofs als Start- und Zielbahnhof zeigt, dass insbesondere zu Hauptverkehrszeiten die Reisebeziehungen nach Stuttgart hin und von Stuttgart weg selten paarig sind. Im Berufsverkehr morgens führen die Ströme in die Stadt, nachmittags hinaus. Auch im Freizeit- und Eventverkehr sind Auslastungen richtungsmäßig getrennt.
Im zukünftigen Durchgangsbahnhof Stuttgart Hbf werden im Regionalverkehr Haltezeiten von 2 bis 3 Minuten vorgesehen. In der Regel benötigen die Reisenden zum Ausstieg eines vollbesetzten Regionalexpress maximal 2 Minuten.
In Großbahnhöfen mit Durchgangsfunktion sind Haltezeiten im Fernverkehr von drei Minuten und im Regionalverkehr von zwei Minuten gängige Praxis, wie die Hauptbahnhöfe von Berlin, Hamburg, Hannover zeigen. Denn die Durchgangsbahnhöfe haben mitunter einen weiteren Vorteil. Während sich in einem Kopfbahnhof die Reisendenströme auf einem Bahnsteig mehrheitlich in und aus Richtung der Prellböcke gestaltet, hat der Durchgangsbahnhof in der Regel mehrere Zu- und Abgänge. In Stuttgart sind die Bahnsteige von drei Verteilerstegen aus erreichbar. Dies sorgt für einen größeren Reisendenfluss und eine bessere Verteilung auf dem Bahnsteig.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Kefer - Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB