Sehr geehrter Herr Wiechmann,
der Hauptbahnhof in Hamburg hat im Fern- und Regionalverkehr eine einfache betriebliche Struktur. Die verkehrliche Hauptausrichtung liegt zwischen den Bahnhöfen Hamburg-Harburg (mit Anbindungen nach Hannover, Bremen und Cuxhaven) und Hamburg-Dammtor (mit Anbindungen nach Hamburg-Altona, Flensburg und Kiel). Der Bahnhof hat in Richtung Hamburg Berliner Tor (mit Anbindungen nach Lübeck, Schwerin und Berlin) nur einen markanten Abzweig. Aber nicht nur wegen der klar strukturierten Hauptverkehrsströme kommt der Hamburger Hauptbahnhof mit acht Bahnsteiggleisen für den Regional- und Fernverkehr aus. Mit Hamburg-Harburg, Hamburg-Dammtor und Hamburg-Altona übernehmen weitere Bahnhöfe Umsteigefunktionen.
Auch mit Stuttgart 21 lassen sich im Bahnknoten Stuttgart die Hauptverkehrsströme besser konzentrieren. Auf der einen Bahnhofsseite die Anbindung mit dem Fildertunnel an die Neubaustrecke nach Ulm über Flughafen/Messe mit Verzweigung im Tunnel ins Neckartal nach Ober-/Untertürkheim. Auf der anderen Bahnhofsseite die Anbindung der Strecken aus Stuttgart-Feuerbach und Stuttgart-Bad Cannstatt. Zudem erhält der Bahnknoten mit dem Neubaustreckenbahnhof am Flughafen und an der Landesmesse einen weiteren Fernverkehrsbahnhof mit Verknüpfung an den Regionalverkehr. Deshalb ist auch der neue Durchgangsbahnhof in Stuttgart mit acht Bahnsteiggleisen für den Fern- und Regionalverkehr ausreichend ausgestattet. Die Bahn wird die Leistungsfähigkeit des Bahnhofs einem Stresstest bis Mitte des Jahres unterziehen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Udo Andriof - Sprecher des Bahnprojekts Stuttgart – Ulm