Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

Beantwortet
Autor Karl Meiler am 17. Januar 2011
39944 Leser · 15 Stimmen (-3 / +12)

Neubaustrecke Ulm-Wendlingen: Fahrzeiten, Güterverkehr, Magistrale

Fahrzeiten Stuttgart - München

Sehr geehrter Herr Kefer,

stimmt es dass momentan mit 2h 23 zwischen Stuttgart und München die schlechteste Fahrzeit seit den 60er Jahren angeboten wird?

Viele Grüsse,

Karl Meiler

+9

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Antwort
von Dr. Volker Kefer am 10. Februar 2011
Dr. Volker Kefer

Sehr geehrter Herr Meiler,

zwischen Stuttgart und Ulm hat es noch nie deutlich kürzere Fahrzeiten als heute gegeben. Das geht wegen der Bedingungen im Filstal und auf der Geislinger Steige auch gar nicht. Dieses wird sich erst mit Stuttgart 21 und der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm ändern, weil sich durch die Neubaustrecke die Fahrzeit zwischen Stuttgart und Ulm im Fernverkehr um nahezu 30 Minuten reduziert.

Die Veränderung und der Fahrzeiten zwischen Stuttgart und München basiert auf der Strecke nach Ulm. Hier ist es in den letzten Jahren tatsächlich zu eine längeren Fahrzeit gekommen. Dies hat jedoch Gründe: zum einen hat die Bahn im Fernverkehr eine neue Haltepolitik. Um optimale Anschlüsse in Richtung Garmisch-Partenkirchen anbieten zu können, halten die ICE-Züge zusätzlich in München-Pasing. Ein weiterer Stopp kostet immer einige Minuten, bietet jedoch den Reisenden bessere Verbindungen und es können so mehr Menschen mit der Bahn fahren.

Zum anderen investiert die Bahn in ihre Bestandsstrecken. Die Strecke Augsburg–München wird seit Jahren viergleisig ausgebaut und für höhere Geschwindigkeiten fit gemacht. Das heißt im Falle Augsburg-München, dass dort während der Bauzeit nur 160 statt 200 km/h gefahren werden kann. Neu hinzu kommen Bauarbeiten zwischen Ulm und Augsburg im Bereich Günzburg. Um trotz Bauarbeiten eine hohe Fahrplanstabilität zu sichern, sind in den heutigen Fahrzeiten größere Fahrzeitenzuschläge enthalten.

Im Zuge des Baufortschritts zwischen Augsburg und München kann voraussichtlich ab 2012 auf dieser Strecke eine Verbesserung der Fahrzeit von sechs Minuten erzielt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Volker Kefer - Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB