Sehr geehrter Herr Steinheil,
das Projekt wurde 1994 öffentlich vorgestellt.
Die Gemeinderatsdrucksache 605/1995 mit dem Titel „Rahmenvereinbarung zum Projekt Stuttgart 21“ wurde im Ausschuss für Umwelt und Technik und im Verwaltungsausschuss jeweils in nicht-öffentlicher Sitzung vorberaten.
In der Vollversammlung des Gemeinderates am 30.11.1995 wurde die Vorlage öffentlich beraten. Es gab eine Diskussion, in der sich Gemeinderat Scheerer (ÖDP) zu Wort meldete. Das Sitzungsprotokoll belegt die Diskussion: „Vor der Behandlung des Tagesordnungspunktes beantragte Stadtrat Scheerer zur Geschäftsordnung, die Behandlung des Tagesordnungspunktes um mehrere Monate zu vertragen. Seiner Ansicht nach müssten die Bürger der Stadt und auch der Region mehr beteiligt werden. Außerdem vermisse er eine Umweltverträglichkeitsprüfung des Projekts. Er kritisierte die „euphorische Stimmung “, die einer kritischen Prüfung nicht gerecht werde. Die Vorlage sei nicht entscheidungsreif.“
OB Rommel sprach sich gegen eine Vertagung aus, die Vorlage sei entscheidungsreif. Die von Stadtrat Scheerer angesprochenen Fragen würden alle im Raumordnungs- bzw. Planfeststellungsverfahren bei der Beratung des Rahmenplans und der Bebauungspläne eingehend behandelt werden. Er stellte fest: der Gemeinderat lehnt den von Stadtrat Scheerer gestellten Antrag auf Vertagung der Behandlung des Tagesordnungspunktes mehrheitlich ab.
Bei der Abstimmung über die Gemeinderatsdrucksache 605/1995 stellte OB abschließend fest: der Gemeinderat beschließt bei 41 JA-Stimmen und 16 NEIN-Stimmen mehrheitlich wie beantragt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Udo Andriof - Sprecher des Bahnprojekts Stuttgart – Ulm