Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

Beantwortet
Autor Jutta Klein am 20. Mai 2011
30895 Leser · 16 Stimmen (-3 / +13)

Finanzen: Kosten, Nutzen, Bedarf

Durchmesserlinien - verzichtet die Bahn darauf Fahrten in Rechnung zu stellen?

Sehr geehrter Herr Dietrich, sehr geehrte Damen und Herren,

mit großem Interesse habe ich Ihren Vergleich des Tiefbahnhofs S 21 mit den Bahnhöfen Nürnberg und Karlsruhe (http://www.direktzu.de/stuttgart21/messages/32476#id_answ...) gelesen. Ich entnehme daraus, dass S 21 zwingend voraussetzt, dass es praktisch nur noch Durchmesserlinien gibt. Dazu meine Frage: Wenn auf diesen Linien Streckenabschnitte auch zu Tageszeiten bedient werden, wo nur wenig Nachfrage besteht, allein deshalb, weil es betrieblich notwendig ist, muss das Land für diesen Verkehr auch bezahlen? Oder verzichtet die Bahn in diesem Fall darauf diese Fahrten in Rechnung zu stellen?

Mit freundlichen Grüße, J. Klein

+10

Über diesen Beitrag kann nicht mehr abgestimmt werden, da er bereits beantwortet wurde.

Antwort
von Dr. Volker Kefer am 26. Juli 2011
Dr. Volker Kefer

Sehr geehrte Frau Klein,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Durch die im Zuge von Stuttgart 21 vorgesehenen Durchmesserlinien entstehen vielfältige Vorteile. Bei vielen Reisen muss künftig nicht mehr umgestiegen werden, Standzeiten im Knoten Stuttgart werden auf ein sinnvolles und für den Ein- und Ausstieg mehr als ausreichendes Maß vermindert.

In Verbindung mit den beschleunigten Zuläufen und spürbar kürzeren Fahrzeiten z.B. Richtung Flughafen, Tübingen und Ulm können mit demselben Fahrzeugmaterial und Personal mehr Zugkilometer erbracht werden.

Selbstverständlich bedeutet das neue Konzept nicht, dass jeder Zug in Stuttgart "durchgebunden" werden muss. Gerade am Ende der morgendlichen und abendlichen Hauptverkehrszeit, aber auch z.B. am Ende des Tages, werden weiterhin viele in Stuttgart ankommende Züge dort enden und ihre Fahrt ohne Reisende zum Abstellbahnhof fortsetzen.

Mit der vorgesehenen Inbetriebnahme von Stuttgart 21 zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 wird ein neuer Verkehrsvertrag den Regionalverkehr auch im Großraum Stuttgart regeln. Die dann zu vereinbarten Konditionen werden Gegenstand zukünftiger Verhandlungen sein. Auch die Finanzierung der Leerfahrten aus und zum Abstellbahnhof wird darin geregelt werden. Die genauen Konditionen werden damit voraussichtlich erst in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts feststehen.

Ich hoffe, Ihre Frage zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Volker Kefer -Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB