Sehr geehrter Herr Garries,
ich danke Ihnen für Ihre Frage zum Fernverkehr, die ich gerne beantworte. Für die lange Wartezeit bitte ich um Entschuldigung.
Im Stresstest wurde in der Tat ein zweistündiges Angebot mit Neigetechnik-ICE-Triebzügen (ICE-T) auf der neuen Linie Nürnberg–Stuttgart–Zürich vorgesehen. Dabei handelt es sich um einen vorläufigen Planungsstand, der noch nicht in Stein gemeißelt ist. Über das konkrete Zugangebot im Jahr 2020 entscheiden letztlich die Verkehrsunternehmen auf Grundlage der Verkehrsnachfrage.
Der neue Stuttgarter Bahnknoten ermöglicht dabei, mehr Züge mit kürzeren Fahrzeiten zu fahren. Gleichzeitig können viel mehr Züge über Stuttgart hinaus weiterfahren, während auch der zeitraubende Fahrtrichtungswechsel entfällt. Die angedachte Linie zwischen Nürnberg und Zürich profitiert darüber hinaus von der Möglichkeit, bei (gegenüber heute) unveränderter Fahrzeit zwischen Stuttgart und Böblingen zusätzlich am neuen Filderbahnhof halten zu können. Mit diesem attraktiven Angebot für viele Privat- und Geschäftsreisende können spürbar mehr Fahrgäste erwartet werden.
Neben dem Fernverkehr sieht das Regionalverkehrskonzept des Landes einen ganztägigen Halbstundentakt auf der Remsbahn vor. Die beiden Linien führen von Aalen nach Stuttgart und von dort weiter über den neuen Flughafen-Bahnhof nach Tübingen (Linie 4) bzw. über das Filstal Richtung Ulm (Linie 8). Durch den neuen Hauptbahnhof, in dem flexibel und mit viel weniger Behinderungen ein- und ausgefahren werden kann, können Linien in allen Richtungen durchgebunden werden. Die dabei entfallenden Umstiege lassen im Nah- und Fernverkehr gleichermaßen ebenfalls mehr Reisende erwarten.
Mit Stuttgart 21 und der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm erhält der Bahnverkehr in Baden-Württemberg ganz neue Möglichkeiten, die zu deutlich mehr Verkehr auf der Schiene führen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Dietrich