Sehr geehrter Herr Schillinger,
vielen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworte.
Das wichtigste zuerst: Der dem Stresstest zu Grunde gelegte Fahrplan diente vorrangig dazu, die deutlich größere Leistungsfähigkeit der neuen Bahnanlagen unter Praxisbedingungen nachzuweisen!
Entgegen vieler Darstellungen ist der mit der neuen Landesregierung abgestimmte und zugrundegelegte Fahrplan nicht der abschließden Fahrplan für das Jahr der Inbetriebnahme. Die zu Grunde gelegte Angebotskonzeption des Fern- und Nahverkehrs werden sich im Laufe des Jahrzehnts mit Sicherheit verändern. So wird das tatsächliche Zugangebot im Jahr 2019/20 maßgeblich nach der tatsächlichen Verkehrsnachfrage richten.
Der neue, hochleistungsfähige Infrastruktur des Bahnknotens Stuttgart ermöglicht dabei, auf dem Gleis zwischen Zuffenhausen (wo die Neubaustrecke aus Richtung Mannheim bzw. Karlsruhe/Bruchsal einfädelt) und dem Hauptbahnhof statt den heutigen 12 zukünftig 17 Zugfahrten zur morgendlichen Spitzenstunde (7:00 bis 8:00 Uhr) zu fahren. Die Infrastruktur der vorhandenen Schnellfahrstrecke behält dabei ihre heutige Leistungsfähigkeit bei. Deshalb kann das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm ohne Einschränkungen das heutige Zugangebot weiterhin anbieten und bei Bedarf noch ausbauen. Ganz klar: Jeder Zug, der den Stuttgarter Hauptbahnhof aus dem Raum Mannheim/Karlsruhe/Bruchsal bisher anfährt, kann auch zukünftig verkehren.
Das Bahnprojekt verfolgt das Ziel, den Schienenverkehr durch kürzere Reisezeiten und verbesserte Verbindungen attraktiver für Reisende, Pendler, etc. zu machen. In Ihrem Fall kann durch die beschleunigte und verkürzte Zulaufstrecke zwischen Stuttgart-Zuffenhausen und dem neuen Hauptbahnhof die Fahrzeit um einige Minuten verkürzt werden. Dies dürfte sich positiv auf die Nachfrage auswirken und könnte damit entgegen Ihrer Befürchtung ggf. zu einer Steigerung des Zugangebots führen.
Ich hoffe, Ihre Frage zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet zu haben und verbleibe
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Dietrich