Sehr geehrter Herr Burghart,
vielen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworte.
Eine Personenstromanalyse beurteilt unter vorgegeben Randbedingungen u.a. Weg- und Treppenbreiten hinsichtlich einer komfortablen Nutzung und dient nicht als Nachweis für die verkehrliche Leistungsfähigkeit eines Bahnhofs. Die Personenstrom-analyse setzt auf einem über Verkehrsprognosen ermittelten Betriebsprogramm auf. Dieses bildet den voraussichtlich zukünftigen Bedarf ab und ist nicht der im Stresstest geforderten und nachgewiesenen Zugzahl gleich zu setzen. Die künftigen Personen-ströme wurden auf Basis von komplexen Rechenmodellen 1998 wie auch 2009 bei der Aktualisierung der Personenstromanalyse hinsichtlich geänderter Randbedingungen infolge Fortschreibung der Planung simuliert. Die komfortable Nutzung des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs wurde generell nachgewiesen.
Wie Sie aus obigem Text entnehmen können, hat die Personenstromanalyse nichts damit zu tun, welche maximale Personen- oder Zugzahl im Bahnhof bewältigbar sind. Maßgebend für die maximale Personenzahl ist der Evakuierungsfall. Diesem werden in einer Worst-case-Betrachtung gleichzeitig jeweils zwei volle Züge pro Bahnsteig zzgl. wartender Personen auf den Bahnsteigen zu Grunde gelegt. Das sich daraus ergebende Evakuierungskonzept stellt die Evakuierung dieser maximalen Anzahl an Personen sicher und ist unabdingbar für die Inbetriebnahme und den sicheren Betrieb des neuen Hauptbahnhofes. Wie Sie sehen spielt die Anzahl der pro Tag abwickelbaren Züge dabei keine Rolle.
Die Personenstromanalyse erfasst den gesamten Bahnhof. Alle Ein- und Ausgänge und die Zugänge zur S-Bahn. Da da es sich bei der Personenstromanalyse 09/2009 um einen Arbeitsstand handelt, stimmen Sie mir bestimmt zu, dass es nicht zielführend ist, diesen zu veröffentlichen.
Ich hoffe, Ihnen durch die Beantwortung Ihrer Frage, Einblicke in den Aufbau und Sachstand der Analyse gegeben zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Dietrich