Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

Beantwortet
Autor Frank Burghart am 20. April 2012
33370 Leser · 7 Stimmen (-0 / +7)

Durchgangsbahnhof: Kapazität, Architektur, Barrierefreiheit

vertiefte Überprüfung der Personenverkehrsströme (V.Kefer 17.04.2012)

Sehr geehrter Damen und Herren,
in der Antwort vom 17.04.2012 zu "Widerspruch: Verpflichtung / „Schau’n mer mal“ " erwähnen Herr Dr. V. Kefer eine "vertiefte Überprüfung der Personenverkehrsströme in einer Simulation". Betrifft diese Aussage die Personenstromanalyse von 1998 oder existiert eine neuere Simulation? ----- Gibt es hierzu genauere Informationen: --1) Von welcher maximalen Zuganzahl im Bahnhof ausgegangen wurde? --2) Was erfasst diese Simulation - nur die Bahnsteige mit Querstegen oder den gesammten Bahnhof? --3) gibt es die Möglichkeit das Ergebnis der Simulation einzusehen?
Vielen Dank

+7

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Antwort
von Wolfgang Dietrich am 15. Mai 2012
Wolfgang Dietrich

Sehr geehrter Herr Burghart,

vielen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworte.

Eine Personenstromanalyse beurteilt unter vorgegeben Randbedingungen u.a. Weg- und Treppenbreiten hinsichtlich einer komfortablen Nutzung und dient nicht als Nachweis für die verkehrliche Leistungsfähigkeit eines Bahnhofs. Die Personenstrom-analyse setzt auf einem über Verkehrsprognosen ermittelten Betriebsprogramm auf. Dieses bildet den voraussichtlich zukünftigen Bedarf ab und ist nicht der im Stresstest geforderten und nachgewiesenen Zugzahl gleich zu setzen. Die künftigen Personen-ströme wurden auf Basis von komplexen Rechenmodellen 1998 wie auch 2009 bei der Aktualisierung der Personenstromanalyse hinsichtlich geänderter Randbedingungen infolge Fortschreibung der Planung simuliert. Die komfortable Nutzung des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs wurde generell nachgewiesen.

Wie Sie aus obigem Text entnehmen können, hat die Personenstromanalyse nichts damit zu tun, welche maximale Personen- oder Zugzahl im Bahnhof bewältigbar sind. Maßgebend für die maximale Personenzahl ist der Evakuierungsfall. Diesem werden in einer Worst-case-Betrachtung gleichzeitig jeweils zwei volle Züge pro Bahnsteig zzgl. wartender Personen auf den Bahnsteigen zu Grunde gelegt. Das sich daraus ergebende Evakuierungskonzept stellt die Evakuierung dieser maximalen Anzahl an Personen sicher und ist unabdingbar für die Inbetriebnahme und den sicheren Betrieb des neuen Hauptbahnhofes. Wie Sie sehen spielt die Anzahl der pro Tag abwickelbaren Züge dabei keine Rolle.

Die Personenstromanalyse erfasst den gesamten Bahnhof. Alle Ein- und Ausgänge und die Zugänge zur S-Bahn. Da da es sich bei der Personenstromanalyse 09/2009 um einen Arbeitsstand handelt, stimmen Sie mir bestimmt zu, dass es nicht zielführend ist, diesen zu veröffentlichen.

Ich hoffe, Ihnen durch die Beantwortung Ihrer Frage, Einblicke in den Aufbau und Sachstand der Analyse gegeben zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Dietrich