Sehr geehrter Herr Siegle,
es war bekannt, dass der Vorstand der Deutschen Bahn AG den Aufsichtsrat des Konzerns am 12. Dezember 2012 über die aktuelle Kostenentwicklung informieren würde. Entsprechende Ergebnisse des in der Aufsichtsratssitzung vorgelegten ,Sechs-Punkte-Programms' können Sie auf unserer Projekthomepage auf
http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/aktuell/newsdetai...
nachlesen. Über die Kostenentwicklung hinaus hat der DB-Vorstand gleichermaßen auch mögliche Chancen und Risiken über die gesamte Projektlaufzeit identifiziert und klare Verantwortlichkeiten aufgezeigt.
In diesem Zusammenhang hat der Vorstand dem Aufsichtsrat die Aufstock- ung des Finanzierungsrahmens von 4,526 auf 5,626 Milliarden Euro vorge- schlagen. Durch die Erhöhung um 1,1 Milliarden Euro gelingt es auch, den ursprünglich im Projekt vorgesehenen Risikopuffer von 760 Millionen Euro zu erhalten. Hinzu kommen 260 Millionen Euro Chancen aus dem Sechs-Punkte-Programm sowie 90 Millionen Euro bereits eingetretener Risiken. Daraus er- gibt sich ein neuer Risikopuffer von 930 Millionen Euro. Mit diesem Vorgehen habe der Vorstand der DB der Erkenntnis Rechnung getragen, dass das Pro- jekt angesichts der fortschreitenden Planung mit veränderten Parametern konfrontiert wird.
Bei dem Vergleich im Rahmen des 6-Punkte-Programms zwischen der Kost- enkalkulation aus 2009 mit dem heutigen Planungsstand des Projektes hat sich unter anderem ergeben, dass als notwendig identifizierte Leistungen nicht budgetiert waren oder aber im Plan angesetzte Einsparpotentiale nicht realisiert werden können.
Durch die Empfehlung des Bahnvorstands an den Aufsichtsrat, dass die Bahn die Aufstockung des Gesamtwerts finanziert, ist bereits acht Jahre vor Inbe- triebnahme klar definiert, wo die DB als Bauherrin in der Verantwortung ist, Kosten zu übernehmen und Optimierungspotenziale zu schaffen. Es geht jetzt aber auch darum, gemeinsam mit den Projektpartnern möglichst viele Chancen zu generieren, um die Projektsumme positiv zu beeinflussen. Für die gesamte Projektlaufzeit ist jetzt dokumentiert, wo alle Projektpartner gefor- dert sind, im Sinne der Kosteneffizienz das Projekt zu unterstützen. Denn jede weitere Verzögerung verschlingt große Summen an Projektmitteln.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Dietrich