Sehr geehrte Frau Voß,
die Betrachtung von Risiken und Chancen ist elementarer Bestandteil der Projektarbeit. Eine punktuelle Betrachtung und Bewertung von Risiken ist nur bedingt aussagekräftig. Wichtig ist die kontinuierliche Fortschreibung in einem Prozess. Dabei ist es doch Fakt, dass es der neue DB-Vorstand unter Vorsitz von Dr. Rüdiger Grube war, der unmittelbar nach seinem Amtsantritt 2009 von sich aus eine transparente und umfassende Kostenaufstellung vorgestellt und damit die vorliegenden Kostenschätzungen zusammengeführt hatte. Diese Zahlen und Fakten wurden im Rahmen der Faktenschlichtung Ende 2010 von drei unabhängigen Wirtschaftsprüfern untersucht. Die Kalkulation, die Chancen/Risikoabschätzung sowie die angesetzten Optimierungen haben der Plausibilitätsprüfung durch diese Institute standgehalten und keinen Hinweis ergeben, dass die damals vereinbarte Gesamtfinanzierung zuzüglich Risikopuffer nicht ausreichend bemessen gewesen sei.
Anfang 2012 hatte dann in der Fortführung des Prozesses der DB Vorstand für Technik und Infrastruktur Dr. Kefer den S21-Lenkungskreis sowie die Öffentlichkeit darüber informiert, dass die DB bis zum Herbst im Rahmen eines sogenannten 6-Punkte-Programms eine Prognose über Kosten, Chancen und Risiken über die gesamte Projektlaufzeit identifiziert. An der sogenannten Chancen-Risiko-Prognose hat die Unternehmensberatung McKinsey maßgeblich mitgearbeitet.
Dies alles spricht für die hohe Transparenz, die die DB in diesem Zusammenhang umsetzt. Uns ist kein Infrastrukturprojekt bekannt, wo man fast 10 Jahre vor Inbetriebnahme solche Betrachtungen überhaupt anstellt.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Dietrich