Sehr geehrte Frau Siegel,
ich freue mich, anhand Ihrer Frage einige wesentliche Grundzüge darlegen zu können.
Wie bei jedem anderen großen Eisenbahnprojekt spielten die Folgen von Hochwassern auch in der Planung von Stuttgart 21 eine zentrale Rolle. Selbstverständlich machen sich Planer eingehend Gedanken, was beispielsweise bei einem Hochwasser, wie es nur alle hundert und mehr Jahre beobachtet wird, passieren würde.
Sämtliche Eingänge des neuen Hauptbahnhofs liegen oberhalb der umliegenden Straßen- bzw. Verkehrsflächen. Ein Hochwasser in der Stuttgarter Innenstadt würde – wie bereits heute – durch eine Schneise im Mittleren Schlossgarten zwischen dem Zugang Staatsgalerie und dem Bahnhofsgebäude durch das natürliche Gefälle in Richtung Neckar abfließen.
Bei sehr starken Niederschlagsereignissen wäre vor allen Dingen die Klettpassage und die noch tiefer liegende S-Bahn gefährdet. Im Ernstfall wird die Klettpassage daher mit Dammbalkenverschlüssen abgeschlossen.
Auf unserer Internetseite finden Sie Erläuterungsberichte und weitere Planfeststellungsunterlagen zum Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Sie werden überrascht sein, wie viel Gedanken sich die planen Ingenieure über Grund- und Hochwassersituationen gemacht haben.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Dietrich