Sehr geehrter Herr Ilg,
vielen Dank für Ihre Frage.
Die Planung der Neubaustrecke von Stuttgart über Wendlingen nach Ulm sieht seit jeher eine Entwurfsgeschwindigkeit von 250 km/h vor. Diese Höchstgeschwindigkeit kann unverändert auf einem rund 75 Kilometer langen Abschnitt der 85 Kilometer langen Schnellverbindung, zwischen dem Fildertunnel in Stuttgart und dem Albabstiegstunnel in Ulm, gefahren werden. Geringere Geschwindigkeiten sind ausschließlich für die Einfahrten in die Hauptbahnhöfe Stuttgart und Ulm vorgesehen, wo Tempo 250 aufgrund der notwendigen langen Brems- und Beschleunigungswege ohnehin nicht erreicht werden kann.
Welche Fahrzeit nun der Planung bzw. dem späteren Fahrplan zu Grunde gelegt wird, hängt dabei von vielen Faktoren ab. Zu nennen sind hier beispielsweise das Fahr- und Bremsverhalten und die Höchstgeschwindigkeit der verwendeten Fahrzeuge, aber auch betriebliche Randbedingungen wie beispielsweise Fahrzeitzuschläge als Vorsorge gegen Verspätungen oder aufgrund von Baustellen. Aus diesen und anderen Gründen kann die planmäßige Fahrzeit eines Zuges auf einer Strecke um einige Minuten variieren.
Frühere Planungen sahen für schnelle Fernzüge zwischen Stuttgart und Ulm eine planmäßige Fahrzeit von 28 Minuten vor. Im Rahmen des Stresstests wurde dagegen zunächst eine mit 31 Minuten vergleichsweise lange Fahrzeit unterstellt, die einen sehr hohen Anteil von Reserven enthielt. Diese konservative Fahrzeitannahme wurde nun auch den verfeinerten Angebotskonzepten zu Grunde gelegt.
Weitere Hintergrundinformationen zu der im Stresstest verwendeten Fahrzeit zwischen Stuttgart und Ulm finden Sie auch auf den PDF-Seiten 81 und 82 des unter http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/uploads/tx_smedia... abrufbaren Schlussberichts.
Ich hoffe, Ihre Frage damit zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet zu haben und verbleibe
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Dietrich