Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

Beantwortet
Autor Matthias Haug am 25. Juli 2013

Baustelle: Bauphasen, Logistik, Emissionen

Informationsmanagement Kopfverlegung in Stuttgart

Antwort
von Wolfgang Dietrich am 18. September 2013
Wolfgang Dietrich

Sehr geehrter Herr Haug,

ich bedanke mich für Ihre beiden Fragen, auf die ich gerne antworte.

Ihre Frage, warum auch schnelle ICE-Züge im Stuttgarter Hauptbahnhof heute nur langsam ein- und ausfahren können, ist vor allen Dingen zwei Aspekten geschuldet: Zum einen darf in Kopfbahnhöfe am Bahnsteiggleise aus Sicherheitsgründen nur mit 30 km/h eingefahren werden, da hinter dem Prellbock kein Sicherheitsraum (Durchrutschweg) zur Verfügung steht, wie dies in Durchgangsbahnhöfen der Fall ist. Zum anderen erlauben die vielen auf relativ engem Raum liegenden Weichen keine besonders großen Geschwindigkeit, so dass auch ausfahrende Züge oft über Tempo 40 nicht hinauskommen. Selbst die erfahrenen Infrastrukturplaner der Bahn können sich nicht einfach über physikalische Gegebenheiten hinwegsetzen.

Mit der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 werden die Ein- und Ausfahrgeschwindigkeiten im Stuttgarter Hauptbahnhof schlagartig mehr als verdoppelt. Ein- und Ausfahrten sind dann meist mit Tempo 80 möglich, viele ICE-Züge dürfen dann sogar mit Tempo 100 ein- und ausfahren. Hinter den Signalen am Bahnsteigende stehen dann bis zu mehrere hundert Meter lange Sicherheitsräume zur Verfügung. Gleichzeitig sind die im neuen Hauptbahnhof eingeplanten Weichen wesentlich länger und tragen damit ein übriges zur Leistungssteigerung bei.

Ihre Anregung, auch im Zug über den aktuellen Bauzustand im Stuttgarter Hauptbahnhof zu informieren, nehmen wir gerne zur weiteren Prüfung auf. In der Reiseauskunft der Bahn, beispielsweise online unter http://reiseauskunft.bahn.de ist für den Stuttgarter Hauptbahnhof ein entsprechender allgemeiner Hinweis hinterlegt. Wo sich - über die jeweils nur wenige Tage andauernden Bauphasen hinaus - Wege verlängern, werden die so genannten Mindestübergangszeiten angepasst. Um beispielsweise den um rund 200 Meter verlängerten Weg während einer längeren Bauphase im S-Bahn-Bereich auszugleichen, wird diese Wegezeit von heute 9 auf 13 Minuten angehoben.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Dietrich