Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

Beantwortet
Autor Valentin Bayha am 18. April 2011
28051 Leser · 16 Stimmen (-4 / +12)

Finanzen: Kosten, Nutzen, Bedarf

Anbindung der Gäubahnstrecke

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Dr. Kefer,

die Bahn hat die "leistungsfähige Anbindung" der innerstädtischen Gäubahnstrecke an den Tiefbahnhof versprochen, wie im sog. Schlichterspruch gefordert, und zwar unabhängig vom Ausgang des Stresstests. Meine Frage ist nun: Ist diese Maßnahme als Bestandteil des von Geißler so genannten Projektes "Stuttgart 21 Plus" zu sehen? Ich zumindest kann den Schlichterspruch nur so interpretieren. Wenn ja, müssten doch aber die Kosten für dieses geforderte "Plus" zu den Gesamtprojektkosten hinzugerechnet werden. Auch wenn es hierfür noch keine konkreten Planungen gibt, müssten Sie einen ungefähren Kostenrahmen angeben können. Wie können Sie unter diesen Umständen noch von einer Einhaltung der "Schmerzgrenze" von 4,5 Milliarden sprechen?

Mit freundlichen Grüßen
Valentin Bayha

+8

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Antwort
von Dr. Volker Kefer am 03. Mai 2011
Dr. Volker Kefer

Sehr geehrter Herr Bayha,

die Deutsche Bahn hatte im Ergebnis der Faktenschlichtung die Durchführung eines Stresstestes zum Nachweis der Leistungsfähigkeit des neuen Durchgangsbahnhofes in der Spitzenstunde zwischen 7.00 und 8.00 Uhr zugesagt.

Unabhängig davon besteht die Zusage der Deutschen Bahn, die bestehende Gäubahn zu erhalten und diese "leistungsfähig an den neuen Durchgangsbahnhof z.B. über den Bahnhof Feuerbach anzubinden".

Zunächst sind die Ergebnisse des Stresstestes abzuwarten, erst dann können Aussagen zu eventuellen Erweiterungen der künftigen Infrastruktur von Stuttgart 21 getroffen werden. Dies beinhaltet auch die weiteren Schritte einer dann zu einem späteren Zeitpunkt aufzunehmenden konkreten Planung zur Anbindung der Gäubahn. Daraus ergibt sich auch, dass seriöserweise zum jetzigen Zeitpunkt auch noch kein "ungefährer Kostenrahmen" vorliegen kann.

Insofern besteht kein Anlass für Spekulationen im Hinblick auf die Projektkosten. Für Stuttgart 21 sind aktuell 4,088 Mrd. Euro geplant, über den gültigen Finanzierungsvertrag ist ein Gesamtfinanzierungsvolumen von rund 4,5 Mrd vertraglich verbindlich abgedeckt.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Volker Kefer - Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB