Sehr geehrter Herr Böttcher,
die Leistungsfähigkeit eines Bahnhofs bemisst sich unter anderem daran, wie er durch Eisenbahnstrecken angebunden wird.
Der heutige Kopfbahnhof wird von zwei zweigleisigen Strecken (von/nach Bad Cannstatt und Feuerbach) sowie einer eingleisigen Strecke (Gäubahn) angebunden.
Es ist richtig, dass der heutige Kopfbahnhof zudem auch Fahrbeziehungen aus den zuführenden S-Bahnstrecken von Bad Cannstatt und Feuerbach hat. Dass er sie nutzen muss und durch Mischverkehr auf den S-Bahn-Strecken Qualitätsschwankungen im S-Bahn-Verkehr bewusst in Kauf nimmt, ist ein eindeutiges Indiz für die Kapazitätsschwäche des Kopfbahnhofs.
Mit Stuttgart 21 werden die Verkehre auf den S-Bahnstrecken aus Bad Cannstatt und Feuerbach vom Fern- und Regionalverkehr entmischt. Die S-Bahn ist ihr eigener Herr auf eigenen Gleisen. Das kommt ihrer Fahrplanstabilität zu Gute.
Der neue Hauptbahnhof wird im Regional- und Fernverkehr dann von vier zweigleisigen Strecken (von/nach Bad Cannstatt, Feuerbach, Ober-/Untertürkheim, Flughafen/Messe) angebunden. Das macht die Bahninfrastruktur im Vergleich zu heute flexibler und leistungsfähiger.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Kefer - Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB