Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

Beantwortet
Autor Rolf Krumm am 22. September 2010
35218 Leser · 74 Stimmen (-17 / +57)

Alternativen: K21, Mittelverwendung

Chancen der Realisierung von K21 wenn S21 beendet wird

Angenommen, die Bauarbeiten an S21 werden beendet. Wie geht es dann weiter?

Können die zugesagten Finanzmittel auf K21 übertragen werden?
Falls eine direkte Übertragung scheitert, kann das Geld dann z.B. für die Rheintalbahn eingesetzt werden oder verfallen die Mittel ersatzlos?
Wie lang braucht man um K21 baureif zu planen unter Berücksichtigung von Protesten auch dagegen (z.B. aus Esslingen)?
Wann könnte mit der Fertigstellung eines K21-Projektes im günstigsten Fall gerechnet werden?

+40

Über diesen Beitrag kann nicht mehr abgestimmt werden, da er bereits beantwortet wurde.

Antwort
von Dr. Volker Kefer am 21. Oktober 2010
Dr. Volker Kefer

Sehr geehrter Herr Krumm,

zunächst einmal ist K21 für die Deutsche Bahn keine Alternative. K21 ist ein Phantom, für das es nichts gibt: keine Planung, keine Genehmigungen, keine Finanzierung und nach unserer Auffassung – auch keine guten Gründe.

Für die Deutsche Bahn ist K21 keine Option, da mit diesem Projekt zentrale Ziele nicht erreicht würden, wie die Anbindung an den Flughafen, keine Fahrzeitverkürzungen und auch keine neuen attraktiven Direktverbindungen sowohl im Regional- wie auch im Fernverkehr

Sollte Stuttgart 21 nicht kommen, bedeutet das Stillstand für die nächsten 10 Jahre. Nicht zuletzt, weil alle Anträge auf Raumordnung sowie Planfeststellung erneut gestellt werden müssen. Darüber hinaus entstehen im Falle eines Bauabbruchs Ausstiegskosten in Höhe von mindestens 1,5 Mrd. Euro. Die bisherigen Planungskosten für Stuttgart 21 belaufen sich auf 260 Millionen Euro; für die neue ICE-Strecke Wendlingen-Ulm sind es weitere 170 Millionen Euro. Dieses Geld ist bereits ausgegeben. Hinzu kommt, dass wir schon für 240 Millionen Euro Aufträge vergeben haben. Alles in allem würde die Bahn nach jetzigen Stand bei einem Projektabbruch mindestens 1,5 Milliarden Euro verlieren - ohne dass dafür eine Verbesserung des aktuellen Zustands des Stuttgarter Bahnknotens erreicht würde.

Als Deutsche Bahn halten wir an Stuttgart 21 entschieden fest. Im Rahmen der Planung wurden über 60 Alternativen geprüft und bewertet; über 10.000 Einwendungen der Bürger fanden Berücksichtigung. Stuttgart 21 ist damit die mit Abstand beste und zukunftsweisendste Lösung.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Volker Kefer - Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB