Sehr geehrter Herr Suckel,
ebenso wie die Gäubahn ist auch die Südbahn von Ulm über Friedrichshafen nach Lindau von großer verkehrspolitischer Bedeutung. Die Elektrifizierung dieser Strecke ist Voraussetzung dafür, die Region Bodensee-Oberschwaben schneller und besser ab dem mittleren Neckarraum anzubinden.
Mit der Vorfinanzierung der Planungskosten für die Elektrifizierung der Südbahn hat die Region Bodensee-Oberschwaben und das Land Baden-Württemberg erhebliche Vorleistungen erbracht. Jetzt ist es Aufgabe des Bundes, seinen Anteil an der Finanzierung der Baukosten zu erbringen und die Maßnahme in den Investitionsrahmenplan des Bundes aufzunehmen.
Für einzelne Regionen Baden-Württembergs ergeben sich immense Vorteile des Bahnprojekts. Die Reisezeit von Friedrichshafen zum Flughafen beträgt heute zum Beispiel 3 Stunden und wird künftig bei rund 1 Stunde 45 Minuten liegen – rund 10 Minuten dieser Fahrzeitverkürzung werden durch die geplante Elektrifizierung der Südbahn erreicht.
Großprojekte wie die Elektrifizierung der Südbahn zwischen Ulm und Lindau werden auch von den Kritikern von Stuttgart 21 gefordert. Gerade dieses Projekt wird meiner Auffassung nach durch das Bahnprojekt beschleunigt. Denn: Zwischen Ulm und Lindau verkehren derzeit noch Dieselloks; durch den neuen Durchgangsbahnhof können nach Inbetriebnahme 2019 nur noch elektrisch betriebene Fahrzeuge durchfahren. Mit Stuttgart 21 erhöhen wir also auch den Druck, die Strecke zeitnah zu elektrifizieren.
Mit freundlichen Grüßen
Tanja Gönner - Ministerin für Umwelt, Naturschutz und Verkehr