Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

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Autor Thomas Elsner am 03. Dezember 2010
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Neubaustrecke Ulm-Wendlingen: Fahrzeiten, Güterverkehr, Magistrale

Warum keine Gütertrasse auf nahezu vollständig bestehenden Strecken?

Sehr geehrte Damen und Herren !

Nach dem Schlichterspruch wäre es doch bald an der Zeit, auch im Rahmen der Vorschläge des Umweltbundesamtes zum Ausbau des Güterverkehrs, zu prüfen, wie man einerseits einen hochwertigen Schnellverkehr und den davon unabhängigen Güterverkehr zwischen Rheintal und Bayern am besten schaffen kann. Ich habe mir darüber wochenlang Gedanken gemacht, unter reger Verfolgung der Schlichtung mit all ihren Argumenten und vielen anderen Quellen, Karten Google Earth u.ä.. Die beste Möglichkeit, nach meiner Meinung, beide Verkehre durch den mittleren Neckarraum zu schleusen wäre demnach: Die Geislinger Steige (alt) nach Realisierung von S21 nurmehr für direkte Güterzüge nach Ulm - Oberschwaben zu nutzen (keine Transitzüge, kürzer, lewichter, Nachschub nur ausnahmsweise), dadurch Trassenfreiheit für NV und S-Bahn-Verlängerungen. Durchgehende Transitzüge und solche bis Augsburg und weiter umfahren die Innenstadt Stuttgart ab Bietigheim-Bissingen, östlich weiter auf einer alten Bahntrasse (Neubau) nach Freiberg a.N. , der Murr folgend bis vor Backnang, hier einen neuen Südabzweig Richtung Waiblingen. Bereits nach Winnenden eine neue Trassierung entlang der B 14, um bei Waibingen-Beinstein eine östliche Verbindung zur Remstalbahn nach Aalen. Weiter geht es auf der Umleiterstrecke für den FV: Goldshöfe - Nördlingen - Donauwörth - Augsburg.
Um leistungsfähig zu sein, ist natürlich, soweit möglich, Zweigleisigkeit und zwingend Elektrifizierung nötig. Diese Route ist ca. 30 km länger als die heutige, aber abseits der Kernstadt Stuttgart, realtiv flach im Gelände, also kein Nachschub nötig und folgt dem Prinzip der Trennung von langsamen und schnellen Verkehren. Güterzüge auf der NBS, ich glaube nicht recht dran. Korwestheim würde als Zugbildungsbahnhof für den Bereich Ulm - Oberschwaben, Bayrisch Schwaben ausreichen (müssen), da er von der vorgeschlagenen Route nicht abgefahren wird. Transitzüge werden wohl aber nicht in Stuttgart gebidet oder aufgelöst. Damit wäre nach meiner Meinung dem dringend notwendigen Ausbau der Güterstrecken im Südwesten Vorschub geleistet. Einmal, weil es dann einen Weg von Köln (Benelux) nach München (Brenner, Ungarn usw.) ohne Steilstrecke (Nachschub) gibt (Geislingen oder Laufach - Heigenbrücken), zum anderen weil dann auch öffentlich klar wird, daß dieser neue Tiefbahnhof natürlich auch ein Prestigeprojekt für Stuttgart mit seinem starken Industriestand- bein für die Automobilindustrie ist, daß, in dieser Funktion, auch etwas mehr kosten darf. Daran dürfen (& sollten) sich die angedeutenden Firmen und Konzern auch im Namen der Steuerzahler sehr gerne beteiligen!
Mir ist klar, daß die fast zugebauten Täler und die schwierige Topografie (Kessel, Filder) praktisch keine Trassen mehr bieten, um oberirdisch in akzeptablen Neigungen fahren zu können, sonst wäre parallet zur Schnellstrecke für den SPFV eine flachere Güterneubaustrecke geplant worden. Schließlich kommt auch K 21 nicht ohne langen Tunnel aus, um den "neuen" Kopfbahnhof an die Schnellstrecke anzuschließen. Wenn die noch nötigen Nachbesserungen nach dem Stresstest klar sind und in das Projekt bei gesichterter Finanzierung einfließen, kann ich dem Vorhaben selbst auch nur zustimmen. Als Badener denke ich aber auch an den Rastatter Tunnel, den eventuellen Offenburger Tunnel, die zuwachsende NBS-Trasse nördlich von Rastatt und eine anständige Anbindung von Freiburg an den TGV Sud-Est und an das Versprechen, bis 2017,18 dem Nord-Süd-Güterver- kehr keine Engpässe mehr zu bieten, wenn die Schweizer auf schnellstem Wege zum Mittelmeer kommen.
Danke für Ihr offenes Ohr und viel Spaß mit meinen Anregungen !

Thomas Elsner, Karlsruhe

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