Liebe direktzu®-Nutzer,
32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.
Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.
Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.
Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.
Status der Beiträge
- Abstimmung läuft
- Abstimmung beendet
- Beantwortet
- Zur Beantwortung weitergeleitet
- Abstimmung beendet und archiviert
Neubaustrecke Ulm-Wendlingen: Fahrzeiten, Güterverkehr, Magistrale
Güterverkehr auf ICE-Strecken
Sehr geehrte Damen und Herren,
was haben generell Güterzüge in einem ICE-Durchgangsbahnhof verloren?
Wenn sie Güterzüge auf eine ICE-Strecke schicken, wird der schnellere IC- und ICE-Zugverkehr ausgebremst. Ist ein Güterzug um 2.00 nachts in Stuttgart, dann ist er zugleich auch um 2.00 Uhr in München, und um 3.00 logischerweise selbstredend in Budapest? Das heißt, dass gemäß ihrem Verkehrs-Modell Güterzüge in Deutschland den ICE-Verkehr ausbremsen, wenn Güterverkehr über die Schiene abgewickelt wird. ICE-Züge sind mindestens doppelt so schnell wie Güterzüge. Das kann nur bedeuten, dass Güterverkehr auf der ICE-Schiene so gut wie tot ist, weil er dem schnelleren Personenverkehr den Vorrang lassen muss. Das ist einer der Gründe, warum Unternehmen sich von der Bahn abwenden, weil es ihnen im Verhältnis zur Schnelligkeit der Strasse zu lange dauert, bis ein Güterzug von Hamburg nach München gelangt ist. Dieses Problem können und wollen sie in den nächsten zwanzig bis dreißig Jahren schon aus Kostengründen nicht lösen.
Herr Dr. Kefer, sie schreiben von Hochleistungsgüterzügen. Sind die auch so schnell wie die ICE-Züge?
Wenn nun der Bahnhof in Stuttgart zum Durchgangsbahnhof gemacht wird, müssen alle Güterzüge egal, ob Hochleistungsgüterzug oder nicht, durch den Stuttgarter Bahnhof fahren und fahren damit auf einer schnellen ICE-Bahnstrecke und bremsen damit den ICE-Zugverkehr aus. Die paar Stündchen nachts reichen nicht aus um Güterzüge von Hamburg nach München durchzuschleusen. Die Geschichte mit den Hochleistungsgüterzügen ist reine Zukunftsmusik bis auf auf die Postzüge in Frankreich und in Deutschland noch nicht vorhanden. Dieses Argument ist damit nichtig weil unrealistisch und deswegen nur Ablenke vom eigentlichen Problem.
Durch den Kopfbahnhof Stuttgart fahren keine Güterzüge, egal welcher Art und bremsen den schnellen ICE-Verkehr aus.
Zitat aus einer Antwort von Herrn Dr. Kefer:
"Die Entmischung auf Bahnstrecken vom schnellen Fernverkehr und dem langsameren Regional- und Güterverkehr trägt zur Fahrplanstabilität des Güterverkehrs bei, weil dieser weniger schnelleren Zügen Platz machen muss. Dies erhöht die Attraktivität der Bahnstrecken für den Güterverkehr."
Und was ist der Sinn dieser Worte, Herr Dr. Kefer?
Mit einem Stuttgarter Durchgangsbahnhof entmischen sie nicht sondern vermischen sie allen Güterverkehr über Stuttgart mit dem schnellen ICE-Personenverkehr. Damit wird der schnellere ICE-Verkehr automatisch ausgebremst.
Ein Durchgangsbahnhof bietet daher nicht den von Herrn Dr. Kefer behaupteten Vorteil im Vergleich zum Kopfbahnhof. Warum wollen sie, Herr Dr. Kefer, die immensen Mehrkosten für nichts? Mit dieser Kostenfrage ist das Aus für den Durchgangsbahnhof besiegelt.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Riß
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