Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

Beantwortet
Autor Markus Hilf am 15. November 2010
25708 Leser · 14 Stimmen (-4 / +10)

Alternativen: K21, Mittelverwendung

K21 - Arbeiten Gleisvorfeld unter rollendem Rad

Sehr geehrte Damen und Herren,
im Rahmen der Schlichtungsgespräche wurde von Herrn Arnoldi vorgebracht, die sogenannte Ertüchtigung des Gleisvorfelds bei der angeblichen Alternative K21 könnte problemlos ohne größere Behinderungen im laufenden Betrieb stattfinden. Ich kann mir nun nicht recht vorstellen, wie diese Arbeiten ohne massive Fahrplaneinschränkungen vor sich gehen sollen.
Wie bewerten Sie diese Aussage von Herrn Arnoldi?

Mit freundlichen Grüßen

Markus Hilf

+6

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Antwort
von Dr. Volker Kefer am 17. Februar 2011
Dr. Volker Kefer

Sehr geehrter Herr Hilf,

laut dem Konzept von VCD und BUND müssten bei K21 folgende Baumaßnahmen gemacht werden:

  • 5. und 6. Gleis vom Hauptbahnhof nach Bad Cannstatt
  • Zweite Neckarbrücke
  • Dritte Röhre Rosensteintunnel
  • Rampenbauwerke
  • Zusätzliche Überwerfungsbauwerke
  • Zugleitsysteme
  • S-Bahngleise ab Nordbahnhof
  • als Ergänzung in Feuerbach: ein fünftes Gleis und die dritte Röhre im Pragtunnel

Da eine Vollsperrung des Bahnhofs in der Landeshauptstadt ausscheidet, ist ein „Bauen unter rollendem Rad“ nötig. Das heißt also, es müsste gebaut werden, während der Bahnhof selbstverständlich weiter betrieben werden muss. Hierfür sind aus meiner Sicht mindestens 15 Jahre notwendig, die zugleich mit einem erheblichen Verlust an Kapazität des Bahnhofs und mit erheblichen Angebotseinschränkungen für die Bahnreisenden verbunden wären. Diese würden je nach Umfang und Taktung der Baumaßnahmen variieren. Insbesondere die aufwendige und langwierige Sanierung des bestehenden Rosensteintunnels zwischen Hauptbahnhof und Bad Cannstatt würde sich massiv auswirken.

Allein schon die obige Aufzählung der notwendigen Arbeiten macht für mich den Betrieb des Bahnhofs bei gleichzeitigen K21-Bauarbeiten ohne größere Behinderungen - wie Sie es formulieren - nicht vorstellbar.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Volker Kefer
- Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB