Sehr geehrter Herr Ilg,
ich danke Ihnen für Frage zur Rettungsübung im Katzenbergtunnel, die wir nach Rücksprache mit den zuständigen Fachkollegen gerne beantworten.
Das Brandschutz- und Sicherheitskonzept des Katzenbergtunnels hat sich in der von Ihnen angesprochene Rettungsübung bewährt. Die Entlüftung des Tunnels funktionierte wie geplant und bereitete keine Probleme.
Die beiden Röhren des Tunnels steigen von beiden Portalen zur Mitte hin leicht an. Am Scheitelpunkt führen Abluftschächte an die Oberfläche. Durch dieses Dachprofil tritt ein Kamineffekt ein, durch das im Brandfall Rauchgase sich stets aufwärts bewegen und damit einen rauchfreien Fluchtweg schaffen. Eine mechanisch unterstütze Lüftung war und ist nicht notwendig.
Dem Brandschutz- und Sicherheitskonzept von Stuttgart 21 liegen langjährige Planungen und eine Vielzahl von Gutachten und Versuchen zu Grunde. Durch die nahe des tiefsten Punkt des Tunnelsystems liegende geräumige Bahnsteighalle ergaben sich besondere Herausforderungen, um auch unter Worst-Case-Bedingungen eine sichere Evakuierung jederzeit zu gewährleisten. Im Ernstfall ermöglichen die von Ihnen angesprochenen Entrauchungsbauwerke, mehrere Millionen Kubikmeter Frischluft pro Stunde in die Station hineinzupressen, damit auch große Mengen Rauch über Öffnungen in den Lichtaugen entweichen können. Dieses Brandschutz- und Sicherheitskonzept wird im Moment in enger Abstimmung zwischen den Fachbehörden und der Deutschen Bahn an neue Bestimmungen angepasst.
Über Spekulationen hinaus nehmen wir zu konkreten Fragen und Vorwürfen zu diesem Brandschutz- und Sicherheitskonzept gerne Stellung.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Dietrich