Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

Beantwortet
Autor Matthias Ilg am 22. Juli 2013
29453 Leser · 17 Stimmen (-3 / +14)

Neubaustrecke Ulm-Wendlingen: Fahrzeiten, Güterverkehr, Magistrale

NBS mit reduzierter Geschwindigkeit ??

Sehr geehrte Damen und Herren,

in Zusammenhang mit dem symbolischen Tunnelanschlag im Steinbühltunnel berichten die Medien von einer Fahrzeit Stuttgart - Ulm von bis zu 31 Minuten.

http://www.parkschuetzer.de/assets/statements/159192/orig...

Die bislang angeführte Fahrzeit Stuttgart - Ulm lag aber bisher immer bei 28 Minuten. Können Sie den Hintergrund dieser Fahrzeitverlängerung erklären ? Ist diese eine Pressefalschmeldung oder geht die Bahn mittlerweile von einer im Betrieb reduzierten Höchstgeschwindigkeit aus ?

Oder bestehen andere technische Probleme ?

Viele Grüsse,

Matthias Ilg

+11

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Antwort
von Wolfgang Dietrich am 03. September 2013
Wolfgang Dietrich

Sehr geehrter Herr Ilg,

vielen Dank für Ihre Frage.

Die Planung der Neubaustrecke von Stuttgart über Wendlingen nach Ulm sieht seit jeher eine Entwurfsgeschwindigkeit von 250 km/h vor. Diese Höchstgeschwindigkeit kann unverändert auf einem rund 75 Kilometer langen Abschnitt der 85 Kilometer langen Schnellverbindung, zwischen dem Fildertunnel in Stuttgart und dem Albabstiegstunnel in Ulm, gefahren werden. Geringere Geschwindigkeiten sind ausschließlich für die Einfahrten in die Hauptbahnhöfe Stuttgart und Ulm vorgesehen, wo Tempo 250 aufgrund der notwendigen langen Brems- und Beschleunigungswege ohnehin nicht erreicht werden kann.

Welche Fahrzeit nun der Planung bzw. dem späteren Fahrplan zu Grunde gelegt wird, hängt dabei von vielen Faktoren ab. Zu nennen sind hier beispielsweise das Fahr- und Bremsverhalten und die Höchstgeschwindigkeit der verwendeten Fahrzeuge, aber auch betriebliche Randbedingungen wie beispielsweise Fahrzeitzuschläge als Vorsorge gegen Verspätungen oder aufgrund von Baustellen. Aus diesen und anderen Gründen kann die planmäßige Fahrzeit eines Zuges auf einer Strecke um einige Minuten variieren.

Frühere Planungen sahen für schnelle Fernzüge zwischen Stuttgart und Ulm eine planmäßige Fahrzeit von 28 Minuten vor. Im Rahmen des Stresstests wurde dagegen zunächst eine mit 31 Minuten vergleichsweise lange Fahrzeit unterstellt, die einen sehr hohen Anteil von Reserven enthielt. Diese konservative Fahrzeitannahme wurde nun auch den verfeinerten Angebotskonzepten zu Grunde gelegt.

Weitere Hintergrundinformationen zu der im Stresstest verwendeten Fahrzeit zwischen Stuttgart und Ulm finden Sie auch auf den PDF-Seiten 81 und 82 des unter http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/uploads/tx_smedia... abrufbaren Schlussberichts.

Ich hoffe, Ihre Frage damit zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet zu haben und verbleibe

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Dietrich