Sehr geehrter Herr Latenser,
das Tunnelbauwerk des neuen Hauptbahnhofes wird wasserundurchlässig ausgebildet und mit einem Grundwasserumläufigkeitssystem versehen, so dass dadurch nur ein minimaler Grundwasseraufstau im Zustrombereich des Bauwerks erfolgt, verbunden mit einer Grundwasserabsenkung im Abstrombereich. Dies wird mit den technischen Maßnahmen eines Sohlfilters bzw. mit Dränmatten und wasserdurchgängigen Gründungs- und Verbaumaßnahmen gewährleistet. Die Auftriebssicherheit des Tunnelbauwerks wird durch eine Sicherheitsdrainage auf Höhe des Bemessungswasserspiegels hergestellt, der sich an einem Grundwasserhöchststand der Jährlichkeit 200 orientiert. Bei Überschreitung dieses Bemessungswasserstandes wird das in der Sicherheitsdrainage anfallende Wasser über einen Kanal rückstaufrei zu einem nördlich der Cannstatter Straße im Unteren Schlossgarten gelegenen Sickerschaft geführt und über einen Kiesfilter in den Untergrund versickert.
Sollte bei stärkeren Niederschlagsereignissen das Abwasserkanalsystem überlastet sein, erfolgt ein Einstau vor dem Trogbauwerk und der Ablauf in den Mittleren Schlossgarten über die Engstelle zwischen dem südlichen Bahnhofshallendachende und dem Zugang Staatsgalerie. Das Wasser folgt der Topographie und fließt am Planetarium vorbei durch den Schlossgarten in den Neckar. Eine Flutung des Bahnhofs muss in einem solchen Katastrophenfall durch mobile Hochwasserschutzmaßnahmen verhindert werden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Kefer - Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB