Sehr geehrte Frau Voß,
Ihre Frage nach den Projektkosten von Stuttgart 21 müssen Sie in den richtigen Gesamtkontext stellen.
An der Erarbeitung der Kostenplanung waren über 60 Planungsbüros in den sieben Planfeststellungsbereiche von Stuttgart 21 beteiligt. Auf der Grundlage der fortgeschriebenen Entwurfsplanung wurde der Mittelbedarf aktualisiert. Die von den beteiligten Planungsbüros vorgelegten Kalkulationen wurden im nächsten Arbeitsschritt auf Basis vorliegender Markt- und Vergabepreise überprüft und abgeglichen. Zusätzlich konnten auf Grundlage des zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Planungsstandes weitere Optimierungen an einzelnen Bauwerken mit dem Ziel einer Kostenreduzierung eingeplant werden. Die vorgenannten Arbeitsschritte sind üblicher Bestandteil bei der Realisierung von vergleichbaren Projekten. Als Ergebniss vorgenannter Bemühungen konnten der kalkulierte Mittelbedarf für das Projekt Stuttgart 21 auf 4.088 Mio. € reduziert werden.
Eine Möglichkeit durch technische Anpassungen Kosten zu reduzieren besteht z.B. darin, in der Detailplanung von Tunnelwandstärken die jeweils unterschiedlichen Quelldrücke in den entsprechenden Abschnitten zu berücksichtigen sowie den aktuellsten Stand aus Wissenschaft und Forschung bei der Dimensionierung der Tunnelwandungen ohne Abstriche an der Sicherheit zu berücksichtigen. Weitere Möglichkeiten bestehen in der Wahl des Tunnelvortriebes oder sonstigen technischen Optimierungen. Die Frage der notwendigen EBA-Zustimmung bei technischen Änderungen wurde berücksichtigt.
In der Finanzierungsvereinbarung für das Projekt Stuttgart 21 wurde eine Gesamtsumme von 4,526 Mrd Euro von den Partnern Bahn, Bund/EU, Land, Stadt Flughafen, Region insgesamt vertraglich festgeschrieben. Damit stehen noch 438 Mio Euro als Risikopuffer zu Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Kefer - Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB