Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

Beantwortet
Autor S. Berensberger am 01. August 2011
23388 Leser · 24 Stimmen (-10 / +14)

Wirtschaft: Arbeitsplätze, Investitionen, Wettbewerbsfähigkeit

Regionale Wirtschaft stärken, wenn Aufträge nach Österreich gehen?

Sehr geehrte Damen und Herren,
im Stern und der FAZ durfte ich lesen, dass sie nun einen Tunnelbauauftrag im Wert von 700 Mio. Euro an eine Baugemeinschaft unter der Federführung der PORR-Gruppe vergeben haben.

Bei näherer Durchsicht stelle ich jedoch fest, dass die PORR-Gruppe aus Österreich kommt. In den Gründen für Stuttgart21 haben Sie doch noch davon gesprochen, dass durch (und gerade auch der) Bau die Baden-Württembergische Wirtschaft und Bauwirtschaft gestärkt wird.

Wie kann das sein? Bzw. wieviel Prozent des Auftrages bleibt nachher dann in Baden-Württemberg?

Mit freundlichen Grüßen
Stefan Berensberger

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==Quellenanhang:==
Focus-Online: http://www.focus.de/politik/deutschland/stuttgart-21/trot...

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Über diesen Beitrag kann nicht mehr abgestimmt werden, da er bereits beantwortet wurde.

Antwort
von Wolfgang Dietrich am 18. September 2012
Wolfgang Dietrich

Sehr geehrter Herr Berensberger,

gerne beantworte ich Ihre Frage zu den wirtschaftlichen Wirkungen des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm. Für die entstandene lange Wartezeit bitte ich um Entschuldigung.

Im Rahmen des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm werden Bauaufträge im Gesamtumfang von rund sieben Milliarden Euro vergeben. Um diese Mittel möglichst effizient einzusetzen, werden alle größeren Bauarbeiten europaweit ausgeschrieben. Durch den damit entstehenden zusätzlichen Wettbewerbsdruck erwartet die Deutsche Bahn erhebliche Kostenvorteile. Damit wird nicht zuletzt eine möglichst sparsame Verwendung der eingesetzten öffentlichen Gelder sichergestellt.

Auch wenn mancher Auftrag nun an ein Unternehmen mit Hauptsitz außerhalb Deutschlands geht, kommt der Großteil der Investitionen unmittelbar und mittelbar der Region zu Gute. So werden allein mit dem Bau des Fildertunnels mehrere hundert Menschen über Jahre unmittelbar beschäftigt sein. Der allergrößte Teil der Arbeiten wird dabei im Großraum Stuttgart erfolgen, von der Planung über den Bau bis hin zu den vielen damit verbundenen Aufgaben wie dem Abtransport der Millionen Kubikmeter Ausbruchsmaterial oder der Produktion des Betons. Die bauausführenden Mineure kommen traditionell ohnehin aus aller Herren Länder.

Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm entfaltet vielfältige positive wirtschaftliche Effekte. Bereits während der Bauzeit können rund 5000 neue Arbeitsplätze im Land erwartet werden. Darüber hinaus werden aufgrund verbesserter Verkehrsverbindungen und durch die städtebaulichen Maßnahmen in Stuttgart mehr als 10000 Arbeitsplätze entstehen. Ausführliche Informationen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen haben wir unter http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/details/arbeit-un... zusammengestellt.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Dietrich