Sehr geehrter Herr Pfaff-Rollwagen,
der öffentliche Nahverkehr ist das Rückgrat der Mobilität in Deutschland. Dazu gehören leistungsfähige und optimal vernetzte Verkehrswege als eine wesentliche Voraussetzung für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit. Dazu gehört auch ein attraktives Verkehrsangebot. Mit dem Bahnprojekt Stuttgart–Ulm legen wir den Grundstein für eine zukunftsfähige Verkehrsinfrastruktur und die Mobilität der Menschen in unserem Land.
Mit den dem Stresstest zugrunde gelegten und ausgewerteten regionalen Fahrplänen für alle 44 Stadt- und Landkreise wurde der verkehrliche Nutzen für ganz Baden-Württemberg transparent dargestellt. Für den Stresstest war die Angebotskonzeption 2020 des Landes die Grundlage. Aus den Ergebnissen des Stresstests wurden für 110 Bahnhöfe ausgewählt und die Auswirkungen des Milliardenvorhabens auf die Reisezeiten untersucht. Die Untersuchung zeigt, dass fast alle Baden-Württemberger durch schnellere Verbindungen, kürzeren Taktzeiten oder auch umsteigefreien Durchgangslinien einen direkten Nutzen erfahren. Der zugrundegelegte Fahrplan wurde bereits weit vor Inbetriebnahme erstellt und wird bis zum eigentlichen Inkrafttreten weiter optimiert, so dass das heutige Fahrplanangebot auch künftig realisiert und weiter ausgebaut werden kann.
Der VRS hat für seine Annoncen o.g. Untersuchung zugrunde gelegt. Das Angebotskonzept des Landes Baden-Württemberg nach der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 und der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm sieht eine zweistündliche Expressverbindung im Regionalverkehr zwischen der Schwaben- und Frankenmetropole vor. Zusammen mit der bereits begonnenen Wiederherstellung des Kreuzungsbahnhofs Fornsbach auf der Murrbahn kann die Reisezeit im Regionalverkehr zwischen Stuttgart und Nürnberg von heute 2 Stunden 44 Minuten auf 2 Stunden 30 Minuten reduziert werden. Die Reisezeitverkürzung ist also auf die baulichen Maßnahmen und die Fahrplankonzeption des Landes für das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm zurückzuführen.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Dietrich