Sehr geehrter Herr Dietrich,
nach nunmehr 159 Montagsdemonstrationen und vielen Großdemonstrationen, bei denen es in der gesamten Zeitdauer zu keinen nennenswerten, zerstörerischen oder gewalttätigen Ausschreitungen von S21-Gegnern im Bonartz-Bau selbst gekommen ist, fällt mir auf, dass jeden Montag immer noch die sogenannten Hamburger Gitter in den Durchgängen von der Bahnhofshalle zu den Bahnsteigen aufgebaut werden.
Polizisten der Bundespolizei und DB-Security-Personal werden dort jeden Montag positioniert.
Auffällig ist, dass ausgerechnet Träger von S21-Gegner-Devotialien verstärkt kontrolliert werden. Ich selbst wurde am letzten Montag zuerst beim Betreten des Bahnhofsgebäudes an der Treppe am Nordflügel von einem Polizisten angehalten mein DIN A3-Plakat, welches ich auf der Montagsdemo mitführte einzupacken. Und später nochmals beim Betreten des Bahnsteigs, um die Heimreise mit dem Regionalexpress anzutreten.
Ist es gewollt, in den Köpfen der Bahnhofsbenutzer ein Szenario zu erzeugen, das eine potentielle Bedrohung der Sicherheit von S21-Gegnern ausgehen könnte?
Meine Frage:
Aufgrund welcher gesetzlichen Vorgabe, bzw. aufgrund wessen Anweisung, verlangen Polizisten am Bahnsteig die Vorlage von Fahrausweisen? Sind diese dazu überhaupt berechtigt? Soweit mir bekannt ist, gibt es bei der Bahn keine Bahnsteigkarten mehr.
Und wovor hat die Bahn eigentlich Angst? Was bei Fußballspielen im Stuttgarter Bahnhof passiert, macht mir als Bahnkunden mehr Angst, als Staatsbürger, die sich für den Erhalt der Deutschen Bahn einsetzen.
Wer zahlt die wiederholten Polizeieinsätze an den Bahnsteigzugängen?
Als Bahnkunde fühle ich mich persönlich schikaniert und empfinde es als geradezu lächerlich, wie die Bahn AG mit ihren Kunden umgeht.
Ich möchte als Antwort nicht das Märchen von gewaltbereiten Demonstranten von Ihnen hören, sondern eine konkrete und faktische Antwort auf meine Fragen. Der Versuch, den S21-Widerstand fortwährend krimininalisieren zu wollen, kann man wohl als gescheitert ansehen. Zeigte doch die Vergangenheit ein anderes, friedlichen Widerstand leistendes Bild.
mfg
Andreas Falk
Urbach
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