Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

Beantwortet
Autor Peter Kaufmann am 01. Dezember 2010
25215 Leser · 26 Stimmen (-6 / +20)

Sonstiges / Kritik

Simulatinsrechnungen in der Planungsphase

Guten Tag!

Jedes größere Straßenbauprojekt, im Beispiel der Stuttgarter Pragsattel, wird vor Genehmigung/Baustart in seiner Wirkung geprüft. Eine Computersimulation gehört im Straßenbau zum Standard.

Meine eigentliche Frage: Haben sie in ihrer Planung keine gesamtheitliche Simulation des Schienen-Verkehrsaufkommens durchgeführt? Ich kenne lediglich Aussagen und Untersuchungen zu einzelnen Abschnitten bzw. nicht fachlich neutral geprüfte Stellungnahmen von Experten auch wiederum zu einzelnen Teilen des Bauvorhabens.

Mit freundlichen Grüßen
Peter K.

+14

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Antwort
von Dr. Volker Kefer am 31. Januar 2011
Dr. Volker Kefer

Sehr geehrter Herr Kaufmann,

für die Planung von Stuttgart 21 sind seit Beginn der 90er Jahre verschiedene eisenbahnwissenschaftlichen Untersuchungen gemacht worden, die Grundlage für die Planung und den Umbau des kompletten Stuttgarter Bahnknotens sind. Dazu gehören u.a. folgende Erarbeitungen:

· Machbarkeitsstudie (1994) (Prof. Heimerl, Verkehrswissenschaftliches Institut (VWI) an der Uni Stuttgart mit Prof. Rothengatter+Schwanhäußer)

· Ergänzende betriebliche Untersuchungen

Teil I: Integraler Taktfahrplan (ITF), Betriebsprogramm für Stuttgart 21 Teil II: Kapazität des geplanten Stuttgarter Hauptbahnhofs und seiner Zulaufstrecken (1997) (VWI, Prof. Heimerl)

· Ergänzende betriebliche Untersuchungen Leistungsverhalten im Knotenbereich Stuttgart 21 für die verschiedenen Ausbauoptionen (VWI RWTH Aachen, Prof. Schwanhäuser)

· Vergleich der Leistungsfähigkeiten / des Leistungsverhaltens neuer Durchgangsbahnhof (S21) - umgebauter Kopfbahnhof (K21) (2005) (Prof. Martin, VWI der Uni Stuttgart

· Leistungsuntersuchung Station Terminal in Stuttgart 21 (2008) (Prof. Martin, VWI der Uni Stuttgart)

· Mögliche Trassenlagen der Regionalzüge auf der Gäubahn – ergänzende Betrachtung zur Leistungsuntersuchung Station Terminal (2008) (Prof. Martin, VWI der Uni Stuttgart)

Mit dem jetzt durchzuführenden Stresstest wird die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur auf Basis eines konkreten Fahrplans geprüft. Mit der Forderung, auch eine Kapazitätssteigerung von 30% in der Spitzenstunde, abfahren zu können, wird sichergestellt, dass die Infrastruktur für die Anforderungen der Zukunft ausreichend dimensioniert ist.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Volker Kefer - Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB