Sehr geehrter Herr Rittberger,
in der Faktenschlichtung unter Leitung von Herrn Bundesminister a.D. Dr. Geißler hat sich herausgestellt, dass die Konzeption von Stuttgart 21 insgesamt richtig und tragfähig ist. So wurde z.B. auch im Rahmen des letzten Fachschlichtungsgespräches am 27.11.2010 nachgewiesen, dass mit der neuen Infrastruktur von Stuttgart 21 wesentlich mehr Züge als heute möglich sind (heute: 35 Ankünfte (kapazitiv maximal 37 Ankünfte möglich); künftig: 44 Ankünfte). Insgesamt steht fest, dass die in der Angebotskonzeption des Landes Baden-Württemberg für den Fahrplan 2019/2020 im Regionalverkehr vorgesehene deutliche Angebotssteigerung mit Stuttgart 21 ohne Probleme realisiert werden kann. Die Bahn hat sich bereiterklärt, die Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21 erneut auf den Prüfstand zu stellen. Ob und in welchem Umfang an diesem Konzept Ergänzungen erforderlich sind, wird nach dem vereinbarten „Stresstest“ entschieden. Mit dieser nochmaligen Überprüfung der Infrastruktur wird über aufwändige Simulationen geprüft, ob im Bahnknoten Stuttgart bei S 21 in der Spitzenstunden zwischen 7 und 8 Uhr 30 % mehr Züge als heute bei guter Betriebsqualität fahren können. Grundlage dieses Leistungschecks ist die bei Stuttgart 21 vorgesehene Infrastruktur mit ihren Weichen, Signalen und Gleisanlagen. Darüber hinaus werden Fahrplanabweichungen simuliert, um die Auswirkungen im Störungsfall zu testen. Es ist geplant, die Ergebnisse von sachkundigen und unabhängigen Gutachtern der Fa. SMA überprüfen zu lassen. Diese Ergebnisse werden veröffentlicht.
Die Bahn hat zugesagt, dass sie die Ergebnisse und Vorschläge aus der Faktenschlichtung respektiert und akzeptiert. Diese werden Mitte des Jahres vorliegen. Sollte der Stresstest zeigen, dass an der einen oder anderen Stelle Verbesserungen bzw. Ergänzungen notwendig sind, wird dies mit den Projektpartnern besprochen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Volker Kefer - Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB