Sehr geehrter Herr Schütze,
seit 02.Februar letzten Jahres laufen mit den Arbeiten im Gleisvorfeld des Stuttgarter Hauptbahnhofes die Bauarbeiten für die Realisierung von Stuttgart 21. Die Inbetriebnahme ist nach aktuellem Sachstand wie geplant für den Fahrplanwechsel 2019/2020 vorgesehen, daran hat sich nichts geändert. Insofern stellt sich die Frage einer Gleisvorfeldsanierung im Zusammenhang mit Stuttgart 21 überhaupt nicht.
Die Bahn hat in der Vergangenheit die gesamten Anlagen im Bereich des Gleisvorfeldes stets durch entsprechende Wartungen und Ersatzinvestitionen in sicherem und verfügbarem Zustand gehalten, deshalb kann nicht davon gesprochen werden, dass die Bahn das Gleisvorfeld „vernachlässigt“ habe.
Richtig ist, dass z.B. Bauarbeiten im Zusammenhang für eine in Zukunft notwendige Generalsanierung im Hinblick auf den Bau von Stuttgart 21 nicht durchgeführt wurden. Für die absehbare Zeit bis zur Inbetriebnahme von Stuttgart 21 sind diese auch nicht notwendig, da mit den vorhandenen Bauwerken und Anlagen der Betrieb sicher abgewickelt werden kann.
Für den allerdings nur theoretisch vorstellbaren Fall einer Realisierung der von den Projektgegnern favorisierten Variante K21 mit der dabei vorgesehenen Beibehaltung des Kopfbahnhofs müsste eine vollständige Sanierung des Bahnhofs einschließlich den im Gleisvorfeld vorhandenen Bauwerken erfolgen. Diese Sanierung würde schon auf Grund der bei der Variante K21 vorzunehmenden Trassierungsänderungen in weiten Bereichen einen Abriss und Neuaufbau der Bauwerke im Gleisvorfeld erfordern. Dabei würde der laufende Bahnbetrieb im Stuttgarter Hauptbahnhof auf Jahre behindert. Durch die im Sanierungsfall unvermeidbaren Zugumleitungen an Stuttgart Hbf vorbei müssten die Bahnkunden erhebliche Einschränkungen in Kauf nehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Kefer - Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB