Sehr geehrter Herr Stöffler,
Sie haben vollkommen recht, dass bei einem so umfassenden und komplexen Infrastrukturprojekt wie Stuttgart 21 auch viel Informationsarbeit geleistet werden muss. Das Informationsbedürfnis der Bürgerinnen und Bürger ist immens.
Aus diesem Grund wurde im September 2009 das Kommunikationsbüro für das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm eingerichtet, das alle Presse- und Bürgeranfragen zentral bündelt. Im Übrigen gibt es bereits seit Januar 2009 die Homepage www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de, die das Projekt vorstellt und auf der verschiedenen Vorträge und Dokumente zum Download bereit stehen. So sind dort beispielsweise alle Planfeststellungsbeschlüsse einzusehen, die zwischen 250 und über 400 Seiten enthalten. Seit dem Jahr 1998 gibt es außerdem das Turmforum mit seiner Ausstellung über Stuttgart 21 und die Neubaustrecke auf drei Ausstellungsebenen im Turm im Stuttgarter Hauptbahnhof, wo sich mittlerweile über 2,4 Millionen Menschen über das Projekt informiert haben.
Gerade das Internet spielt jedoch bei unserer Informationspolitik eine entscheidende Rolle, da es uns die Möglichkeit gibt, besonders schnell auf die Anliegen der Bürger zu reagieren.
Mit www.direktzustuttgart21.de haben wir zwischen Bürgern und Projektpartnern einen direkten Draht eingerichtet: Die Bürger bekommen 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag eine Anlaufstellen für Ihre Fragen. Seit dem Start Mitte September wurden über die Plattformmechanik bereits knapp 2.400 Anliegen bearbeitet, insgesamt knapp 10.000 Bewertungen abgegeben und die Seiten rund 380.000-mal aufgerufen. Das ist ein enormer Erfolg, nicht zuletzt, weil wir über die Dialogplattform viele ähnliche Fragen bündeln und damit schneller sehr viel mehr Bürger erreichen. Mit www.direktzustuttgart21.de begegnen wir also der von Ihnen aufgeführten Herausforderung der „wiederholt auftretenden Fragen“.
Um möglichst viele Zielgruppen zu erreichen und um auf möglichst vielen Ebenen einen sachlichen Dialog zu fördern, haben wir uns auch entschlossen, uns aktiv in Internet-Foren einzubringen, zum Beispiel in das der Stuttgarter Nachrichten/Stuttgarter Zeitung. Auf diese dadurch erzielte Transparenz, Offenheit und Erreichbarkeit haben wir durchweg positives Feedback bekommen. Auch die Begleitung der Schlichtungsgespräche mit unserem Online-Ticker auf unserer Homepage (http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/schlichtung-stutt... ) oder unserem Twitter-Feed (http://twitter.com/Schlichtung_S21 ) wurde sehr gut aufgenommen.
Auf unserer Homepage versuchen wir so viele Fakten wie möglich abzubilden, aber auch die großen Linien des Projekts darzustellen. Gerade weil große Infrastrukturprojekte eine hohe Komplexität aufweisen, versuchen wir, diese Komplexität herunterzubrechen und die Informationen so weit als möglich zu verdichten. Die laufenden Schlichtungsgespräche zeigen derzeit, wie komplex die einzelnen Themen sind. Gleichzeitig ist die sachliche Auseinandersetzung über einzelne Themen, die live im Fernsehen sowie im Internet übertragen wird, ein neuer Informationskanal für die Bürgerinnen und Bürger.
K 21, darauf möchte ich noch einmal verweisen, ist für die Projektpartner keine Alternative. Deshalb ist sie auch nicht Gegenstand der Homepage. K 21 ist ein Phantom, für das es nichts gibt: keine Planung, keine Genehmigungen, keine Finanzierung.
Die Informationsoffensive, die Sie in Ihrem Beitrag ansprechen, ist also bereits gestartet und wir werden alles tun, um diesen Kurs der offensiven Informationspolitik weiter voran zu treiben. Für weitere Anregungen sind wir jederzeit offen und dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Dietrich - Sprecher des Bahnprojekts Stuttgart – Ulm