Liebe direktzu®-Nutzer,

32.000 Menschen haben abgestimmt, mehr als 650 Fragen wurden beantwortet – dies ist die Bilanz der Bürgerdialogplattform „Direktzu Stuttgart 21“, die im September 2010 online ging. Seitdem wurde von unseren Fachleuten detailliert Stellung bezogen zu vielen Themen rund um das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Alle unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen finden Sie hier auf dieser Plattform.

Seit 2010 hat sich das Projekt grundlegend verändert. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Nach Jahren der Planung und des politischen Diskurses treten die Umsetzung des Bahnprojektes und damit die Bauarbeiten immer mehr in den Vordergrund, was an vielen Stellen der Stadt und entlang der Autobahn nach Ulm zu sehen ist.

Für die zunehmenden Fragen rund ums Bauen haben wir ein „Informationszentrum“ eingerichtet, über welches sich insbesondere betroffene Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche über das aktuelle Baugeschehen informieren können.

Wir freuen uns weiterhin über Ihr Interesse an unserem Projekt.

Beantwortet
Autor R. Staudacher am 14. März 2011
20554 Leser · 16 Stimmen (-4 / +12)

Finanzen: Kosten, Nutzen, Bedarf

Kosten von Stuttgart21 im Verhältnis zur S-Bahn Stammstrecke in München: 4,1 Milliarden Euro?

Grüß Gott nach Stuttgart,

wie kann es sein, dass Stuttgart21 mit seinen 57 km Streckenlänge, davon 33 km Tunnelstrecke, 8-gleisiger Tiefbahnhof mit mind. 40 Weichen, Flughafenbahnhof, Verlegung des Abstellbahnhofs etc. „nur 4,1 Milliarden Euro“ kosten soll, wo doch die geplante 2te S-Bahn-Stammstrecke in München mit seinen nur 11 km Steckenlänge, davon 7 km Tunnelstrecke und 3 zweigleisigen Tiefbahnhöfen bereits auf 2 Milliarden € veranschlagt ist?

Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Staudacher

+8

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Antwort
von Dr. Volker Kefer am 13. April 2011
Dr. Volker Kefer

Sehr geehrter Herr Staudacher,

die Baukosten für die zweite S-Bahnstammstrecke in München und die Kosten für das Vorhaben Stuttgart 21 sind grundsätzlich nicht vergleichbar. Sie unterscheiden sich in wesentlichen kostenrelevanten Merkmalen.

Beispielsweise liegen unterschiedliche Voraussetzungen beim Baugrund, bei Lage und Länge der Tunnel, oder bei der Baustellenlogistik vor. Die Münchner Randbedingungen sind insgesamt nicht mit den Stuttgarter Verhältnissen vergleichbar.

In München haben wir nahezu über die komplette Länge die beiden Tunnel in einer Tiefe von rund 40 Metern unter der dicht bebauten Innenstadt mit einer aufwändigen Baulogistik zu berücksichtigen. In Stuttgart sind nur rund die Hälfte der Strecke unterirdisch auszuführen. Die Tunnelstrecken führen aufgrund der Lage im Stuttgarter Talkessel schnell in die Hanglagen mit hohen Überdeckungen von teilweise weit über 100 Metern. Nach dem Hauptbahnhof und dem Fildertunnel führt die Strecke - bis auf einen kurzen Tunnel zur Autobahnquerung bei Denkendorf - oberirdisch entlang der Autobahn bis Wendlingen parallel zur A 8. Damit kann die Baustellenlogistik unmittelbar an die Bundesautobahn anschließen. In Stuttgart kann der neue Hauptbahnhof neben dem bestehenden Bahnhofsgebäude gebaut werden.

Weitere Infos zum Münchner Projekt finden Sie auf: www.2.s-bahn-stammstrecke-muenchen.de

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Volker Kefer - Vorstand Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur der DB